Grevenbroich Seifenkisten-Fahrer sausen Hang an der Willibrordusstraße hinab

Grevenbroich · Wenn die 13-jährige Laura Baden in der hölzernen Seifenkiste die Strecke herunterrollt, hat sie ihren Nachbarn stets im Blick. "Ich versuche natürlich immer, schneller zu sein", sagt die Neuenhausenerin, die gestern mit einigen anderen Kindern und Jugendlichen im Alter von acht bis 16 Jahren beim Seifenkistenrennen auf der Willibrordusstraße an den Start ging. Dabei sausten immer zwei Piloten gleichzeitig den 200 Meter langen und vergleichsweise steilen Hang hinab und versuchten in der langgezogenen Kurve Bestzeiten zu erreichen. Das Ergebnis: Bei den jüngeren Fahrern schaffte es die neunjährige Sophie Müller auf Platz eins; bei den älteren Fahrern gewann Laura Badens elf Jahre alte Schwester Melina.

 Seifenkistenrennen in Neuenhausen: Mit Schwung ging es den Hang hinunter, dann hieß es kräftig bremsen.

Seifenkistenrennen in Neuenhausen: Mit Schwung ging es den Hang hinunter, dann hieß es kräftig bremsen.

Foto: lothar berns

Anschub erhielten die Teilnehmer über eine kleine Rampe, von der aus sie losfuhren. "Wenn man auf der Startrampe steht, ist es ein mulmiges Gefühl. Aber auf der Strecke geht es. Ich komme mir da fast schon langsam vor", erzählt Laura Baden am Rande der Veranstaltung, bei der die Fahrer die Strecke durchschnittlich in 32 bis 34 Sekunden zurücklegten.

Das Rennen findet seit mehr als 30 Jahren statt und hat Kult-Charakter in Neuenhausen. Viele Erwachsene erinnern sich noch an die Zeit, in der sie selbst bei dem Traditions-Rennen mitgefahren sind. Den ganzen Tag über verfolgten rund 200 Zuschauer das Spektakel. Organisiert wird das Rennen von der "Sommerspaß"-Abteilung der örtlichen St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft, deren Mitglieder den Kindern im Dorf und darüber hinaus auch aus dem gesamten Stadtgebiet in der Ferienzeit etwas bieten möchten.

Vor vier Jahren hatten die Schützen und deren Frauen die Organisation übernommen. "Uns ist es wichtig, das Seifenkistenrennen zu erhalten", betont Mitorganisator Dennis Tusch. Er und seine Kollegen nahmen die Zeiten der einzelnen Fahrer, die zuvor je nach Alter und Größe in zwei Gruppen aufgeteilt worden waren, mit Stoppuhren.

Eingerahmt war das Seifenkistenrennen traditionsgemäß in einen Grill- und Kuchennachmittag, der mit Hilfe der Sparkasse, des Versorgungsunternehmens GWG und des Cafés Breiden als Sponsoren realisiert werden konnte.

(cka)
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