Grevenbroich Schwanen-Nachwuchs im Stadtpark sorgt für Entzücken

Grevenbroich · Coole Kerlchen mit Wuschel-Frisuren und Wackel-Beinen, aufmerksam begleitet von Mama und Papa: In Grevenbroich finden solche Familienausflüge dieser Tage ganz häufig statt. Denn: Einmal im Jahr, ab April, brüten die Schwäne ihre Eier aus. Im Schnitt vier bis sechs Mini-Vögel erblicken auf diese Weise das Licht der Welt. "Die Jungtiere bleiben bis zum nächsten Frühjahr in der Obhut ihrer Eltern, dann müssen sie selbstständig werden und sich ein eigenes Revier suchen", erklärt Lars Weiser, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Hattinger "Paasmühle" - jener Auffangstation für Wildvögel, in der seit März dieses Jahres der verletzte Teil des mittlerweile überregional bekannten schwulen Schwanen-Paars aus dem Finlay-Park behandelt wird.

 Zwei Erwachsene, sechs Kinder: Eine Schwanenfamilie "on tour" im Grevenbroicher Stadtpark.

Zwei Erwachsene, sechs Kinder: Eine Schwanenfamilie "on tour" im Grevenbroicher Stadtpark.

Foto: Lothar Berns

Um das an dieser Stelle kurz zu erwähnen: Das Tier ist nach seinem Flügel-Bruch auf dem Weg der Besserung und mittlerweile gemeinsam mit anderen "Patienten" untergebracht. Grundsätzlich mache der Schwan einen sehr zufriedenen Eindruck, sagt Lars Weiser. "Wir können ihn aber noch nicht zurück nach Grevenbroich bringen, weil er sich in der Brutzeit mit seinem Partner nicht vertrage würde. Außerdem muss er weiter medizinisch versorgt werden."

Derweil gibt es in der Stadt jede Menge Nachwuchs. Auffällig ist: In Schwanen-Familien herrscht Gleichberechtigung - jedenfalls, was die Aufzucht der Babys betrifft. An dieser ist der männliche Schwan nämlich aktiv beteiligt. Er kümmert sich ebenso um die Kinder wie das Weibchen. Das erste Mal nach der Brutzeit verlassen die kleinen Schwäne das Nest schon kurz nach dem Schlüpfen. Manchmal werden sie sogar auf dem Rücken der Eltern transportiert. Wenn die Tiere sich selbst fortbewegen, werden sie dabei immer von beiden Elternteilen begleitet. Erst in ein paar Monaten entlassen die tierischen Helikopter-Eltern ihre Brut ins Leben. Bis dahin schauen wir ihnen entzückt beim Betüddeln zu.

(juha)
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