Grevenbroich Schwalms ägyptische Sammlung sorgt für Zündstoff

Grevenbroich · Wem gehört die Sammlung, die von der Stadt Grevenbroich an das Ägyptische Museum in Bonn ausgeliehen worden ist? Diese Frage sorgt jetzt für Zündstoff, denn es geht um die anstehende Verlängerung des Leihvertrages. Für das Bonner Museum käme ein Abzug dieser Sammlung einem Kahlschlag gleich.

Nun erhebt Bodo Schwalm, der ehemalige Leiter des Grevenbroicher Stadtmuseums Vorwürfe gegen die Stadt Grevenbroich. "Ich habe im Grundsatz überhaupt nichts dagegen, dass meine Sammlung im Museum in Bonn bleibt. Ganz im Gegenteil: Ich möchte sie stiften", wiederholte Schwalm gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. Was ihn aber maßlos ärgere, sei die Tatsache, dass sich die Stadt Grevenbroich vertragswidrig verhalten habe, sagt Schwalm und zitiert aus seinem Anstellungsvertrag als Museumsleiter: "Ausleihen, Verkäufe oder die Auflösung der Sammlung dürfen nur unter Mitwirkung von Bodo Schwalm geschehen", gibt er den Passus wieder. Und eben das sei nicht geschehen.

Ohne sein Wissen sei die Sammlung nach Bonn ausgeliehen worden, obwohl sich darunter auch Stücke aus seinem Privatbesitz befänden, die noch von seinem Vater stammten, der Archäologe war. Schwalm präzisiert: "Ein Großteil der Sammlung ist zwar damals in Besitz der Stadt Grevenbroich übergegangen. Ich habe die Sammlung sozusagen als Morgengabe für das Stadtmuseum mitgebracht. Ich hätte aber bei allen Veränderungen gefragt werden müssen, und das Museum hätte auch nicht aufgelöst werden dürfen", beharrt Schwalm. Eine qualifizierte Stellungnahme der Grevenbroicher Stadtverwaltung war trotz wiederholter Anfragen seit Dienstag bis gestern nicht zu bekommen. Gestern teilte Stadtsprecherin Ines Hammelstein lediglich mit: Die Beantwortung werde noch dauern "da die Rechtsabteilung in dieser Sache noch eine konkrete Prüfung vornehme" und der prüfende Jurist nicht im Hause sei.

(NGZ)
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