Grevenbroich Schützen wollen ihren Kirmesplatz behalten

Grevenbroich · Im Rahmen der Dorfentwicklung soll der Neurather Kirmesplatz zur Viktoriastraße verlegt werden. Der Schützen-Vorstand lehnt das ab.

 Schützen-Chef Willi Wirtz auf dem Kirmesplatz. Der Vorstand der Neurather Sebastianer ist gegen die vorgeschlagene Verlegung der Festwiese.

Schützen-Chef Willi Wirtz auf dem Kirmesplatz. Der Vorstand der Neurather Sebastianer ist gegen die vorgeschlagene Verlegung der Festwiese.

Foto: L. Berns

Der Neurather Kirmes- platz soll einem Neubaugebiet weichen und auf das Areal des heutigen Bolzplatzes neben den Tennisplätzen an der Viktoriastraße - nahe des früheren Wellenfreibades - verlegt werden. Das ist ein Vorschlag, der bei den Arbeitstreffen für den Dorfentwicklungsplan Neurath geprüft wird. Dorfplanerin Nathalie Franzen legte jetzt eine erste Gestaltungsskizze vor. Willi Wirtz, Vorsitzender des St.-Sebastianus-Bürgerschützenvereins Neurath, hat zum Vorschlag bereits eine klare Meinung: "Der Vorstand lehnt das ab, wir wollen auf dem heutigen Kirmesplatz bleiben", betont er. Im Rahmen eines Fragebogens können bald alle Neurather sagen, was sie von dem Vorschlag halten.

Die Verlegung ist auch bereits im SPD-Ortsverein diskutiert worden. "Das wäre die letzte Möglichkeit, in größerem Umfang Bauland zu schaffen, um Neurath weiterzuentwickeln", erklärt Ratsherr Daniel Rinkert. "Viele Bürger hier wünschen sich Baugrundstücke", so der SPD-Politiker. Bislang ist am Ortseingang südlich der Frimmersdorfer Straße ein kleines Baugebiet vorgesehen. Die Kanalerschließung ist aber, so hieß es beim Treffen für den Dorfplan, nur sinnvoll, wenn auch das größere Areal auf der gegenüberliegenden Straßenseite erschlossen wird. Dafür müssten die frühere Schule - heute Flüchtlingsunterkunft - sowie der Kirmesplatz weichen. Rinkert betont aber: "Das Thema muss gemeinschaftlich mit den Schützen besprochen werden."

Fürs Arbeitsgruppen-Treffen in der Gaststätte "Kanönchen" hatte Nathalie Franzen bereits Platzverhältnisse ausgelotet. Die Königshütte und der Pavillon könnten vom Kirmesplatz verlegt werden, hätten auf dem Gelände an der Viktoria-straße Platz. Der Bolzplatz soll erhalten bleiben und könnte "gedreht" werden, so dass Raum für kleine Spielfelder entsteht, etwa für Volleyball. Die Verlegung soll weiter geprüft, Kosten ermittelt werden.

Genau die hat auch Schützenchef Willi Wirtz im Blick. "Die Schützen können nur staunen, was da geplant wird. Der Kirmesplatz gehört der Stadt, die Bauten darauf aber dem Bürgerschützenverein. Ich schätze, dass deren Verlegung rund 150 000 Euro kosten wird. Dafür sind Kräne nötig, die Außenwände unserer Königshütte bestehen aus Eisenbahn-Schwellen. Wer bezahlt das?", fragt Wirtz, der sich einen Kostenvoranschlag einholen will. Ein weiteres Problem: "In Kürze eröffnet der Freizeitpark Bobbolandia. Wir befürchten Behinderungen durch die vielen parkenden Besucher-Autos, wenn wir im September Schützenfest feiern beziehungsweise vorher alles aufbauen." Zudem befürchtet er beim Fest mehr Beschwerden von Anwohnern als am heutigen Standort. Auch in einer BSV-Versammlung gestern Abend sollte die Verlegung Thema sein.

Nun ist die Meinung der Neurather gefragt. Für den Dorfplan wurde jetzt ein Fragebogen erarbeitet, der bald an alle Haushalte verteilt wird. Darin können die Bewohner zu den Vorschlägen der Arbeitsgruppen Stellung nehmen - etwa zur Verlegung des Kirmesplatzes.

(NGZ)
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