Grevenbroich Schützen bringen sich in Fest-Stimmung

Grevenbroich · Die Grevenbroicher Bürgerschützen feierten gestern eine Premiere: Ihr 40. Biwak fand erstmals auf dem Platz der Republik statt. Das Organisationsteam um Franz-Josef Esser sorgte dort am Abend für echte Camp-Atmosphäre.

 Das Schützenkönigspaar Victor und Henriette Göbbels schlug gestern gemeinsam das erste Fass Biwak-Bier auf dem Platz der Republik an. Damit läutete der Bürgerschützenverein die heiße Phase vor seinem Fest ein.

Das Schützenkönigspaar Victor und Henriette Göbbels schlug gestern gemeinsam das erste Fass Biwak-Bier auf dem Platz der Republik an. Damit läutete der Bürgerschützenverein die heiße Phase vor seinem Fest ein.

Foto: Lothar Berns

Das Organisationsteam um Franz-Josef Esser hat alles richtig gemacht: Mit dem 40. Biwak des Bürgerschützenvereins wurde gestern Abend ein vielversprechender Neuanfang unternommen. Die Schützen hatten auf dem Platz der Republik echte Camp-Atmosphäre geschaffen, an Buden und Ständen wurden allerlei Schmankerl angeboten. Von fruchtigen Cocktails über französische Weine bis hin zu herzhaften Spanferkeln reichte das Angebot. Die Meinung vieler Gäste: Der Wechsel vom Alten Schloss zum Kirmesplatz an der Graf-Kessel-Straße hat dem Biwak gut getan.

"Wir wollen wieder hin zu einem familiären Biwak, das von Schützen für Schützen veranstaltet wird - das ist unser Ziel", sagte Präsident Peter Cremerius: "Jetzt müssen nur noch die Besucher kommen und unser Angebot annehmen." Als das Schützenkönigspaar Victor und Henriette Göbbels gegen 19 Uhr gekonnt den Fassanstich übernahm, füllte sich der Platz allmählich.

Traditionsgemäß wird mit dem Biwak die heiße Phase vor dem Schützenfest eingeläutet, das in diesem Jahr vom 4. bis zum 8. September gefeiert wird. "Wir haben alles im Griff", meinte Peter Cremerius. In den vergangenen Tagen mussten allerdings noch einige Sicherheitsfragen geklärt werden, die in Zusammenhang mit den Flüchtlingsunterkünften in der Alten Feuerwache und der TuS-Turnhalle stehen. Um den dort lebenden Menschen einen optimalen Schutz zu bieten, wird das Areal rund um die beiden Notquartiere in der Nacht von Samstag auf Sonntag und am Montag für den Verkehr gesperrt. "Das ist für uns zwar mit erheblichen Einbußen an Parkplätzen und Zufahrten verbunden - doch das nehmen wir gerne in Kauf", so der BSV-Präsident. Da in den Unterkünften größtenteils Kriegsflüchtlinge leben, muss zudem eine weitere Maßnahme ergriffen werden: Bevor das Fest am Samstag mit 21 Salutschüssen eingeböllert wird, werden die Asylbewerber über den Hintergrund dieser Tradition aufgeklärt. "Wir werden sensibel darauf hinweisen, dass um 12 Uhr aus friedlichen Gründen geschossen wird", betonte Peter Cremerius.

Der Kirmesplatz wird - wie im Vorjahr erstmals praktiziert - wieder am Freitag um 17 Uhr geöffnet. "Dieses Experiment ist gelungen, vor allem Familien nahmen dieses Angebot wahr", erklärte der BSV-Präsident. Ein Höhepunkt verspricht er sich schon vom Samstagabend: Die Schützen werden dann elf eigene Großfackeln sowie drei weitere aus Nachbarvereinen durch die Straßen ziehen. Neu in diesem Jahr ist die Regimentsabnahme, die vom Bahnhof auf die Lindenstraße verlegt wurde. "Etwa 1400 Marschierer werden am Sonntag dort aufziehen - das gibt ein tolles Bild", sagt Oberst Joachim Schwedhelm. Sein Tipp: Zuschauer sollten sich einen Platz auf der rechten Straßenseite (stadtauswärts gesehen) sichern - sonst schauen sie nur auf die Rücken der Schützen.

Für Festvorfreude sorgt auch Dieter "Kaki" Kaltz: Er hat soeben das neue BSV-Jahrbuch herausgegeben, das erstmals die 300-Seiten-Grenze sprengte. Knapp 3,2 Tonnen Papier hat er für 5000 Exemplare verarbeitet, die nun in den Umlauf kommen.

(NGZ)
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