Grevenbroich Rotkreuz-Freundschaft wurde bei einer Krise in Slowenien begründet

Grevenbroich · Vor fast einem Vierteljahrhundert knüpften sie in einer Notsituation die ersten Bande: Die DRK-Ortsvereine aus Wevelinghoven und Celje. Damals wüteten nach dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawien eine Serie von Kriegen auf dem Balkan. Als im slowenischen Celje Güter zum Überleben dringend gebraucht wurden, halfen die Wevelinghover. Seither hegen und pflegen beide Ortsgruppen ihre Freundschaft.

 Sahen sich für vier Tage wieder: Die DRK-Ortsgruppen aus Wevelinghoven und der slowenischen Partnerstadt Celje.

Sahen sich für vier Tage wieder: Die DRK-Ortsgruppen aus Wevelinghoven und der slowenischen Partnerstadt Celje.

Foto: Michael Tollhausen

Gegenseitig besuchen die DRKler sich. Jetzt konnte Heidemarie Schreyeck, seit mehr als 25 Jahren an der Spitze des DRK-Wevelinghoven und in den 1990er Jahren federführend bei den Hilfskonvois aktiv, sechs der slowenischen Kollegen in Wevelinghoven zur viertägigen Visite begrüßen.

Natürlich wurde anlässlich des Wiedersehens mit den alten Freunden auch an die "abenteuerlichen Fahrten", wie sich Heidemarie Schreyeck an die insgesamt 18 Hilfstransporte besinnt, gedacht. Insgesamt 49 Tonnen Kleidung und Wäsche, 21 Tonnen Waschpulver und Hygienemittel, zentnerweise Kartoffeln sowie andere nützliche Utensilien für das tägliche Leben wurden damals ins kriegsgebeutelte Krisengebiet geschafft. Aber der Blick fällt nicht bloß auf die schweren Zeiten, sondern ruht vor allem im Hier und Jetzt. Im Vordergrund des aktuellen Besuches standen gemeinsame Aktivitäten und das herzliche Miteinander.

Auf dem Programm standen dabei quasi fachbezogene Termine wie der Besuch des 1969 gegründeten Zentrum für Transfusionsmedizin in Hagen ebenso wie ein Abstecher nach Köln sowie die ausführliche Besichtigung der malerischen Adresse Schloss Burg mit dem einmaligen Rittersaal sowie des Museums. Höhepunkt des Besuchs war der gemeinsame Grillabend. Denn alle aktiven Mitgliedern des DRK Wevelinghoven hatten Zeit und Lust, sich um die slowenischen Gäste zu kümmern und sich bei regen Gesprächen auszutauschen. Die Unterbringung übrigens erfolgte in Privatquartieren.

Nach vier Tagen endete die Stippvisite am vergangenen Sonntag. Aber die Wehmut des Abschieds wurde ein bisschen gemildert mit Blick auf das kommende Jahr. Dann nämlich feiert die ungewöhnliche Freundschaft zwischen den Slowenen und Wevelinghovenern ihren 25. Geburtstag. Und dieses Jubiläum soll natürlich gefeiert werden - mit einem ausgedehnten Besuch im slowenischen Celje.

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