Grevenbroich Rat entscheidet über Realschulen

Grevenbroich · Fusion ist für den Sommer geplant. Realschule Stadtmitte wird Dependance.

 Anita Piel, Leiterin der Diedrich-Uhlhorn-Realschule.

Anita Piel, Leiterin der Diedrich-Uhlhorn-Realschule.

Foto: L. Berns

Der Stadtrat wird in seiner nächsten Sitzung am 23. April die Weichen für die Auflösung der Realschule Bergheimer Straße stellen. Ab dem kommenden Schuljahr wird die Realschule in der Stadtmitte damit zur Dependance der Diedrich-Uhlhorn-Realschule in Wevlinghoven. Was sich dadurch für die drei verbliebenen Jahrgänge ab August 2015 ändert, erläutert Realschul-Leiterin Anita Piel: "Das Realschulleben wird stärker in Wevelinghoven stattfinden." Als Beispiele nannte sie Unterrichtsangebote, Arbeitsgemeinschaften oder besondere Veranstaltungen.

Im Jahr 2012 hatten Politik, Bezirksregierung und Verwaltung die Grevenbroicher Schullandschaft neu modelliert. Nach einer Elternumfrage wurde die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule beschlossen. Mangels Nachfrage wurde auch die Orkener Hans-Sachs-Hauptschule aufgelöst; die Katholische Hauptschule - zeitweise einer der größten Hauptschulen in Nordrhein-Westfalen - folgte. Das Ende der Realschule Bergheimer Straße war dagegen umstritten: Eine Elterninitiative hatte für deren Erhalt ein Bürgerbegehren angestrengt; doch war gescheitert. Damit war auch das schrittweise Auslaufen der Schule und die Fusion mit der Uhlhorn-Realschule nur noch eine Frage der Zeit.

Dass die beiden Realschulen zusammengelegt werden, wertet die Bezirksregierung auch als "Stärkung der Schulform Realschule". Anita Piel und ihr Team hatten an der Diedrich-Uhlhorn-Realschule ein neues Lernkonzept eingeführt ("Berliner Modell"). Dieses soll Schülern ein möglichst individuelles, selbst bestimmtes Lernen ermöglichen. Beim Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen entschieden sich die Eltern von 117 Viertklässlern für eine Schullaufbahn an der Realschule. "Wir werden sehr große Klassen haben", sagte Anita Piel.

Bleibt die Frage, was mit dem Schulstandort Bergheimer Straße langfristig geschehen wird. Für die Realschule und das benachbarte Pascal-Gymnasium war im Jahr 2010 eine gemeinsamen Mensa für 870 000 Euro errichtet worden; 200 000 Euro stammten davon vom Land NRW. Die FDP hatte bereits über mögliche Nutzungen spekuliert. Zurzeit steht nur fest, wie lange die Realschüler noch in der Stadtmitte bleiben werden. Nach Auskunft von Anita Piel mindestens noch zwei Jahre. Beim letzten Jahrgang soll dann überlegt werden, die Jugendlichen auch am Heyerweg in Wevelinghoven zu unterrichten. Letztendlich werden Schulträger, Schulleitung und Elternvertreter darüber in den kommenden Monaten entscheiden.

(NGZ)
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