Grevenbroich Prämiertes Schokoladeneis

Grevenbroich · Roxana Parapancea hat bei der internationalen Eismesse in Longarone einen Pokal gewonnen: Das Schokoladeneis der 33-Jährigen, die das Eiscafé Europa in Wevelinghoven betreibt, zählt zu den besten in Europa.

 Roxana Parapancea vom Eiscafé Europa zeigt ihre Schokoladeneis-Sorte, die bei der internationalen Eismesse im norditalienischen Longarone mit einem Pokal prämiert wurde.

Roxana Parapancea vom Eiscafé Europa zeigt ihre Schokoladeneis-Sorte, die bei der internationalen Eismesse im norditalienischen Longarone mit einem Pokal prämiert wurde.

Foto: L. Berns

Der Preisträger von Roxana Parapancea nimmt sich fast ein bisschen unauffällig aus. "Schokolade" steht auf dem schmalen Schildchen an der Eistheke im Café Europa, direkt daneben sticht das ungleich exotischer klingende "Whiskey Cream" dem Kunden ins Auge. Den Pokal allerdings, der auf dem Tresen im Eiscafé Europa steht, hat Roxana Parapancea mit ihrem Schokoladeneis gewonnen. Bei der internationalen Eismesse im norditalienischen Longarone, einer Art heimlicher Europameisterschaft der Eismacher, hat die 33-Jährige mit ihrer cremig-leckeren Schoko-Kreation den siebten Platz belegt.

Die Auszeichnung bei der Messe in Italien, wo die Gelatieri ("Speiseeishersteller") als Künstler gelten, ehrt Roxana Parapancea. Dort spürt, ja schmeckt man: Um ein herausragendes Eis herzustellen, bedarf es mehr als reinem Fachwissen. "Man braucht Leidenschaft", sagt Roxana Parapancea.

Seit zwei Jahren betreibt sie das Eiscafé Europa an der Poststraße 38 in Wevelinghoven in eigener Regie. Zuvor war sie hier bereits Geschäftsführerin. Dabei hatte sie lange Jahre mit dem Beruf des Eisherstellers wenig zu tun. Zum Studium kam Roxana Parapancea 2004 nach Deutschland. Um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete sie im Eiscafé – und kam auf den Geschmack. Sie bewies Talent und Können in einem Beruf, der vor allem in Italien immer noch als Männerdomäne gilt. "Da muss man sich als Frau richtig beweisen", sagt Roxana Parapancea. Das ist ihr gelungen. Nicht nur wegen ihres prämierten Schokoladeneises.

Roxana Parapancea, deren Vater aus Bari stammt, setzt auf Qualität, Naturprodukte und Frische. Momentan bietet sie in ihrem Eiscafé 14 verschiedene Sorten an. Im Sommer, wenn die Saison richtig ins Rollen kommt, werden es 24 Sorten sein. Da alles frisch hergestellt wird, ist das mitunter ein echter Knochenjob.

Für Roxana Parapancea heißt das: Um 6.30 Uhr aufstehen und alles vorbereiten. Um 11 Uhr öffnet sie ihr Café, dann wird bis in den späten Abend gearbeitet. Viel Zeit für Hobbys bleibt da nicht. Aber das Austüfteln neuer Eisleckereien ist für Roxana Parapancea eine Aufgabe, die sie mit Hingabe erfüllt. "Das Eis ist meine Liebe", sagt sie.

Bei diesem Satz funkeln die schokoladenbraunen Augen der jungen Frau mit einer Begeisterung, die auch die Jury in Longarone beim Verkosten ihres Eises befiel. In Italien kam Roxana Parapancea auch die Idee zum neuen Mobiliar, das seit vergangener Woche in ihrem Eiscafé steht: helle Tische und Stühle in poppigen Farben. Frei nach dem Motto: Das Auge isst bekanntlich mit.

(NGZ)
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