Grevenbroich Post vom emeritierten Papst: Benedikt schreibt an Buchautor

Grevenbroich · Gestern Morgen lag es im Briefkasten von Friedhelm Ruf. Ein Schreiben: sieben gedruckte Zeilen und eine kleine, zittrige Unterschrift, datiert auf den 25. Januar in Vatikanstadt. Der Absender: Benedictus XVI, Papa emeritus. Mit anderen Worten: Post vom (emeritierten) Papst. "Die bekommt man nun wirklich nicht alle Tage", sagt der Grevenbroicher Journalist und Autor Ruf. "Der Brief steckte in einer hübschen Weihnachtskarte mit einer Krippe vorne drauf und kam über den Apostolischen Nuntius. Ich habe mich wirklich unheimlich gefreut."

 Friedhelm Ruf zeigt den Brief, den er am Freitag aus dem Vatikan bekommen hat. Absender ist Benedictus XVI.

Friedhelm Ruf zeigt den Brief, den er am Freitag aus dem Vatikan bekommen hat. Absender ist Benedictus XVI.

Foto: L. Berns

Anlass für diese ganz persönlichen Grüße aus Rom war ein Geschenk aus Grevenbroich an Benedikt XVI., der bürgerlich bekanntlich Joseph Aloisius Ratzinger heißt. Kurz vor Weihnachten hatte Friedhelm Ruf eine Ausgabe seines gerade frisch erschienenen Buchs "Der rheinische Kardinal" über Josef Kardinal Frings an den ehemaligen Papst gesandt.

"Ratzinger war Berater von Frings während des Zweiten Vatikanischen Konsils", erklärt Ruf. "Während meiner Recherche bin ich unter anderem auf eine Schallplatte mit einem Text von Ratzinger über Frings gestoßen. Daraus habe ich in meinem Buch zitiert und ihm deshalb ein Exemplar zukommen lassen."

Dazu, sagt Ruf, habe er Benedikt auch ein paar persönliche Zeilen geschrieben: "Im Kölner Raum wurde Josef Ratzinger damals sehr positiv aufgenommen. Ich habe ihm gesagt, dass die Lektüre meines Buches sicher viele positive Erinnerungen wecken könnte." Damit lag der Grevenbroicher offenbar richtig. "Ganz herzlichen Dank für Ihren freundlichen Brief vom 11. Dezember und die überraschende Zusendung Ihres großen Bandes über Kardinal Frings", heißt es im Antwortbrief aus dem Vatikan. Und weiter: "Sie wissen, wie sehr ich diesem großen Bischof verbunden gewesen bin. Deswegen ist dieses Buch eine Freude für mich; es wird nicht ungelesen bleiben." Für einen Autor, sagt Ruf, sei so eine Rückmeldung etwas ganz Besonderes. "Den Brief werde ich mir wahrscheinlich einrahmen und an die Wand hängen."

(NGZ)
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