Grevenbroich Polizei-Bilanz: Sieben Beamte bei Klimacamp-Einsatz verletzt

Grevenbroich · Die Aachener Polizei zog jetzt vorläufige Bilanz ihres Großeinsatzes zum Klimacamp. Eine Besetzung von Kraftwerken und Tagebauen, wie sie sich in der Lausitz (2016) und in Garzweiler (2015) ereigneten, hätten verhindert werden können, resümierte ein Sprecher zufrieden. Insbesondere am Freitag und Samstag war es aber zu mehreren Blockade-Aktionen an Kohlebahnen und Kraftwerken gekommen. "Darauf hatte sich die Polizei eingestellt und entsprechende Maßnahmen vorbereitet", heißt es.

Gleichwohl sei von Beginn an klar gewesen, dass nicht alle Störmanöver hätten verhindert werden können. Dagegen würden alleine schon die Dimension des Einsatzraumes im Rheinischen Braunkohlerevier sprechen - mit mehr als 130 Kilometern Bahnstrecke, drei Tagebauen mit 90 Kilometern Abbaukanten sowie fünf Kohlekraftwerken.

Laut Polizei habe es lediglich am Samstag eine "Massenaktion" gegeben, als etwa 1000 Menschen versuchten, die Nord-Süd-Bahn in Sichtweite des Neurather BoA-Kraftwerks zu besetzen. Bis in die frühen Abendstunden hinein blockierten rund 320 Frauen und Männer das Gleisbett, etwa weitere 600 Personen konnten an diesem Vorhaben gehindert werden, sagte ein Sprecher. Die Demonstranten wurden auf einem Feld eingekesselt.

In wenigen Einzelfällen hätte die Polizei bei der Auflösung der Blockaden Zwang anwenden müssen, hieß es. Nach bisherigen polizeilichen Erkenntnissen sei dabei eine Demonstrantin verletzt worden. Zudem habe ein in Gewahrsam genommener Aktivist über Unwohlsein geklagt, er sei vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden.

Sieben Polizeibeamte hätten Verletzungen im Rahmen von "Widerstandshandlungen" erlitten, berichtete ein Sprecher der Einsatzleitung. Bei weiteren Aktionen am Sonntag - als zehn Demonstranten einen Bagger im Tagebau Garzweiler bestiegen und vier weitere sich an ein Förderband im Tagebau Hambach ketteten - sei es zu Faustschlägen ins Gesicht gekommen. Dabei erlitt ein Beamter einen Nasenbeinbruch.

(NGZ)
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