Grevenbroich Politiker kürzen Zuschuss für Musikschule

Grevenbroich · Bürgermeister fordert Landrat auf: Der Rhein-Kreis muss mehr Ausgabentransparenz beweisen.

 Die Eltern- und Schülervertretung protestiert beim Bürgermeister gegen die Zuschuss-Kürzung.

Die Eltern- und Schülervertretung protestiert beim Bürgermeister gegen die Zuschuss-Kürzung.

Foto: L. Berns

Bevor der Haupt-, Finanz- und Demografieausschuss gestern Morgen in seine ganztägige Haushaltsberatung startete, war der Vorstand der Eltern- und Schülervertretung der Kreis-Musikschule am Zuge: Christa Löns und Ruth Bischoff übergaben Bürgermeister Klaus Krützen im Alten Rathaus eine mit mehr als 1800 Unterschriften gefüllte Kladde. Damit protestierten sie gegen eine Deckelung des städtischen Zuschusses für die Kreis-Einrichtung.

Vergebens. Denn der Ausschuss entschied sich mehrheitlich für die Kürzung um 97.000 auf 250.000 Euro. Der sogenannte Kompromiss: Darüber hinausgehende Forderungen müsse der Rhein-Kreis begründen - "sie bedürfen zudem der Zustimmung des Rates", sagte Bürgermeister Klaus Krützen. Er forderte den Landrat auf, beim Kreis die gleichen Maßstäbe anzusetzen wie bei der Stadt Grevenbroich - "nämlich Ausgabentransparenz". Die Kostensteigerungen der Spitzabrechnungen für die Musikschule hätten in den vergangenen Jahren eine gegenläufige Entwicklung aufgezeigt. Es sei zu befürchten, dass die Ziele des Sanierungsplans verfehlt würden.

Die CDU wandte sich gegen die Deckelung des Zuschusses; bei der Abstimmung enthielt sich Krützen seiner Stimme. Das brachte ihm die Kritik von Markus Schumacher (FDP) ein: "Der Ausschuss hat einen mutigen Beschluss getroffen, doch die Haltung des Bürgermeisters war mutlos", sagte er.

Christa Löns will nicht aufgeben und weiterhin Stimmen gegen die Kürzung sammeln. Dafür wird sie die Konzerte der Musikschule nutzen, die heute, morgen und am Sonntag in der Schlossstadt veranstaltet werden. "Unter den bisher gesammelten Unterschriften sind mehr als 1100 aus Grevenbroich", sagt die Vorsitzende. Das zeigt deutlich, was die Bürger von den Kürzungen halten", meint Christa Löns. Am Abend war die Online-Petition schon auf mehr als 1900 Gegner angestiegen.

(NGZ)
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