Grevenbroich Pflanzentauschbörse begeistert Gäste

Grevenbroich · Wie immer im Frühjahr fand am Schneckenhaus die Pflanzentauschbörse statt. Hobby-Gärtner boten Setzlinge und Co. im Tausch oder gegen Spenden an, einige Experten gaben Grüne-Daumen-Tipps, außerdem informierten Imker.

Bärlauch oder Liebstöckel viele aus dem Kräutergarten. Was es mit Frauenmantel, Lungenkraut oder Storchenschnabel auf sich hat, galt es Sonntag rund ums Schneckenhaus zu erfahren. Initiiert vom Umweltzentrum, dessen Förderverein und in Zusammenarbeit mit den Imkerfreunden um Thomas Krauß fand die alljährliche Pflanzentauschbörse statt.

"Die Resonanz ist super", bemerkten die Schneckenhaus-Bufdis, die am Kuchenstand Gebäck und Limo verkauften, um mit dem Erlös den Förderverein zu unterstützen. "Das Wetter spielt mit", bestätigte Umeeltexperte Norbert Wolf mit Blick in den sonnigen Himmel. Als "Selbstläufer" beschreibt er die alljährliche Veranstaltung, bei der "vor allem Privatleute" wieder Sämereien, Jungpflanzen, Stauden, Kräuter und Ableger von Gehölzen anboten.

"Zu Jahresbeginn sind viele motiviert, ihre Gärten zu machen", weiß Wolf. "Es tut mir weh, überflüssige Jungpflanzen dann in die Braune Tonne oder auf den Kompost zu geben", beschrieb Eva Gördes ihre Teilnahme. Fingerhut, Bergflockenkraut oder Jakobsleiter hatte sie aus ihrem heimischen Grün angeboten, "die gingen alle rasch weg", zog sie Bilanz.

Ihren Garten beschreibt sie als "Hobby und Kontrapunkt zum Job". Allerdings wollen diese etwa 650 Quadratmeter gehegt und gepflegt werden. "Wir gärtnern gerne", beschreibt sie die Aktivitäten mit ihrem Mann. Ab und zu darf es dann auch etwas Neues sein, deshalb waren die Eheleute wieder bei der Veranstaltung: "Ich habe einen Vorrat ergattert" verwies sie auf Miniaturexemplare von Taglilie und Knöterich und "Brennende Liebe" oder "Goldlack".

"Eine schöne Veranstaltung, bei der man mit anderen ins Gespräch kommt", freute sich Anna Penn. Ebenso wie Martina Koslowski war sie in mit Zeitungspapier umwickelte Setzlinge unterwegs. "Wie das, was ich hier im Arm habe, mal blühen wird, weiß ich nicht", sagte Antonia Biskub über ein zartes Grünpflänzchen, das Thomas Krauß als "Jostabeere" identifizierte.

"Davon habe ich nämlich selbst jede Menge Ableger", die Kreuzung aus Schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere "wächst zügig, die Früchte eigenen sich toll für Marmelade oder Kompott", sagte er über deren leicht säuerlichen Geschmack. "Es ist richtig schön und richtig was los", lobte der Hobby-Imker, der im Brotberuf Sonderschullehrer ist, die Börse.

Schon frühmorgens wollten Kinder seine Bienenvölker sehen und beobachten. Was ein jeder für die Artenvielfalt tun könne, war eine oft gestellt Frage. "Insekten leiden an unserer aufgeräumten Landwirtschaft", beantwortete er ein Problem. "Was fehlt sind Brachflächen, auf denen Insekten leben und überleben können."

Zwar fehlten diesmal beim beliebten Pflanzentausch kurzfristig die Mitglieder des Arbeitskreis Orchidee ebenso wie Jürgen Nicolin als Experte für Obstbäume und Gehölzer. "Es wäre auch schön, wenn die Gartenvereine teilnähmen", sagte Krauß. Dafür hatte Falknerin und Buchautorin Tanja Brandt "Gandalf" dabei. Die Weißgesichtseule aus Afrika ist eine Verwandlungskünstlerin, die unterschiedliche Gestalten annimmt, um mögliche Feinde zu beeindrucken - was viele Besucher sehr beeindruckte..

(von)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort