Grevenbroich Pater Prior ist seit 25 Jahren Zisterzienser

Grevenbroich · Am Samstag feiert Pater Bruno Robeck OCist Silberprofess. Der Prior des Klosters Langwaden entschied sich bereits als junger Mann für das Leben in der Gemeinschaft.

 Pater Bruno Robeck OCist vor dem Kloster Langwaden. In seiner Freizeit fährt die 46-Jährige gerne Fahrrad und beobachtet die Natur.

Pater Bruno Robeck OCist vor dem Kloster Langwaden. In seiner Freizeit fährt die 46-Jährige gerne Fahrrad und beobachtet die Natur.

Foto: lber

25 Jahre sind eine lange Zeit zum Leben und Lernen. Wenn es im Rückblick darauf für Bruno Robeck, den Pater Prior des Klosters Langwaden, so etwas wie eine Quintessenz gibt, dann ist das wohl diese: "Das Leben lässt sich nicht vorhersehen, es kommt, wie es kommt", sagt er. "Deshalb muss man offen sein für alles. Und daran glauben, dass sich Veränderungen aus dem Glauben heraus bewältigen lassen und ein Wachsen daran möglich ist."

Der 46-Jährige weiß, wovon er spricht. Vor zwölf Jahren bekam das Priorat in Langwaden die Selbstständigkeit verliehen, gleichzeitig wurde Bruno Robeck vom Generalabt in Rom als Pater Prior eingesetzt. "Wenn ich sehe, wo ich heute stehe und was ich heute bin, in Bezug auf die Aufgaben und Ansprüche, die es zu bewältigen gilt, dann muss ich sagen: Das hätte ich damals nie gedacht", sagt er.

"Damals" - das war 1991. Am Samstag feiert Pater Bruno Robeck OCist Silberprofess, das 25-jährige Ordensgelübde. "In dieser Zeit haben mich viele Menschen beeinflusst", sagt der gebürtige West-Berliner "Das gilt vor allem auch für meine Mitbrüder." Die kommen in Landwaden aus ganz Deutschland. Einige haben sich erst in späteren Jahren fürs Leben im Kloster entschieden. Manche hatten Beziehungen hinter sich, andere lange Jahre im Beruf. "Und dann stellt man fest, das erfüllt einen alles noch nicht", sagt Pater Bruno.

Er selbst entschied sich ganz früh und ganz bewusst für das Leben in der Gemeinschaft der Zisterziensermönche. "Ich bin in einem normal katholisch sozialisierten Elternhaus aufgewachsen", erzählt er. Dazu gehörte der Dienst als Ministrant genauso wie das klassische Gemeindeleben mit Kuchenbasaren bei Pfarrfesten und Jugendgruppenarbeit. Ein Vorbild, sagt Pater Bruno, sei ihm immer der Pfarrer seiner Heimatpfarrei gewesen. Er wird am Samstag auch zur Silberprofessfeier in die Pfarrkirche Sankt Martinus kommen, genauso wie Pater Brunos Eltern, die heute noch dort leben, wo der 46-Jährige aufwuchs, in Schöneberg.

Mit 19 Jahren trat er damals in den Orden ein. Den Kontakt zu "Langwaden" hatte er in einer Broschüre des Päpstlichen Werks für geistliche Berufe gefunden. Das Selbstverständnis des Klosters, das Leben in der Gemeinschaft und das Chorgebet, das im Mittelpunkt steht und den Tag strukturiert, sprachen ihn an. "Es ist die Mischung, die Leben hier ausmacht", sagt Pater Bruno. "Die Mischung aus Rückzug, strengem Gebetsleben und dem gleichzeitigen Kontakt zu Menschen, der sich in den vergangenen Jahren vor allem durch die Gästearbeit ergeben hat."

Den letzten Schritt zur vollständigen kirchenrechtlichen Selbstständigkeit hat das Kloster 2013 gemacht: Im Januar wurde erstmals ein Prior gewählt. Die Mönche nutzten dies, um Pater Bruno im Amt zu bestätigen. Gewählt ist er auf Lebenszeit. Zeit genug also, um die Geschicke des Klosters noch lange zu lenken. Der 46-Jährige tut dies mit Gottvertrauen. "Immer, wenn ich in Berlin bin, gehe ich einmal durch Brandenburger Tor", sagt er. "Und dann denke ich immer: Trau' dem lieben Gott mal nicht zu wenig zu!"

(NGZ)
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