Grevenbroich Pater Gregor legt zeitliche Profess ab

Grevenbroich · Eingelebt hat sich Pater Gregor im Kloster Langwaden bestens. Nach dem Noviziat legt er jetzt seine zeitliche Profess ab und bindet sich für drei Jahre an die Mönchsgemeinschaft. Zur Feier kommt Besuch aus seiner thüringischen Heimat.

 Pater Gregor ist vor zwei Jahren ins Kloster Langwaden gekommen. Zuvor wirkte er als Diözesanpriester in Süd-Thüringen. Nach Postulat und Noviziat legt er jetzt sein Bekenntnis zur Ordensgemeinschaft ab.

Pater Gregor ist vor zwei Jahren ins Kloster Langwaden gekommen. Zuvor wirkte er als Diözesanpriester in Süd-Thüringen. Nach Postulat und Noviziat legt er jetzt sein Bekenntnis zur Ordensgemeinschaft ab.

Foto: Lothar Berns

Die Freude ist Pater Gregor anzumerken. Übermorgen wird der Novize am Kloster Langwaden die zeitliche Profess ablegen. Nach dem Postulat sowie dem einjährigen Noviziat ist dies ein großes "Ja" zum Leben im Zisterzienserkloster. Pater Gregor bindet sich damit für drei Jahre fest an die Mönchsgemeinschaft in Langwaden. Aber erst einmal bekommt der Geistliche Besuch: Heute Abend reist Verwandtschaft aus Thüringen an, um bei der Dankmesse am Montag, 11. Mai, dabei zu sein. "Meine Eltern kommen und meine Geschwister, zum Teil mit ihren Familien", sagt Pater Gregor. "Darauf freue ich mich sehr."

Gut eingefunden hat sich der gebürtige Erfurter, der mit bürgerlichem Namen Ulrich Winter heißt und 1999 in seiner Heimatstadt zum Priester geweiht wurde, im Kloster Langwaden längst. Den Namen "Gregor" hat er nach seiner Wortbedeutung gewählt: "der Wachsame". Die Mönchsgemeinschaft in Langwaden hat ihm bereits bei seinem ersten Besuch imponiert. 13 Jahre lang wirkte er als Diözesanpriester in Süd-Thüringen und spürte irgendwann, dass dies nicht wirklich der Weg war, den er gehen wollte.

Im Glauben verwurzelt, zufrieden in der Gemeinde - und doch fehlte etwas: das Leben in der Gemeinschaft. "Es hat etwa ein halbes Jahr lang gedauert, bis in mir der Entschluss gereift war, ins Kloster zu gehen", sagt Pater Gregor. Im Internet informierte er sich über Gemeinschaften, die zu ihm passten. Auch da schon ging er wachsam vor. Nur vier Ordensgemeinschaften kamen in die engere Auswahl. Bei seinen ersten Besuchen in Langwaden hatte er schnell das Gefühl, dass es passt. Und dies hat sich bestätigt. "Die zeitliche Profess ist ja nicht nur ein ,Ja' von Pater Gregor zu unserer Gemeinschaft, sondern auch ein ,Ja' unserer Gemeinschaft zu ihm", sagt Prior Bruno Robeck. "Es ist ein gegenseitiges Bekenntnis."

Der Professritus findet nach der morgendlichen Laudes im Kapitelsaal statt. Als äußeres Zeichen erhält der Jungprofesse das schwarze Skapulier. Die Dankmesse findet ab 10 Uhr statt. Im Kloster Langwaden wird es dann keinen Novizen mehr geben. Zwei Mönche mit zeitlichen Gelübden und sieben Mönche mit ewigen Gelübden leben dann dort. Der jüngste Bruder ist 41 Jahre alt, der älteste 72. Pater Gregor fühlt sich in der Gemeinschaft wohl und hat auch schon eine neue Aufgabe zugewiesen bekommen: Er wird als "Gästepater" fungieren, sich um Besucher kümmern, Führungen durch das Kloster anbieten und Ansprechpartner bei Fragen sein.

In seiner Freizeit widmet er sich zwei großen Hobbys. Pater Gregor spielt Fagott ("Aber da bin ich noch in der Lernphase") und bringt sich selbst Alt-Hebräisch bei. Zudem liebt er Radtouren und lange Spaziergänge. "Manchmal fehlt mir da schon der Thüringer Wald", gibt er zu. "Allerdings ist es hier auch sehr schön und grün - nur eben anders." Heimweh verspüre er nicht. Sein Zuhause ist Langwaden. Dorthin hat ihn der Weg geführt, auf dem er "wachsam" unterwegs ist.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort