Grevenbroich Pascal-Schüler bei Klima-Treffen in Afrika

Grevenbroich · Nils Rendel aus Neuenhausen ist von einer deutsch-afrikanischen Klimaschutz-Konferenz in Mosambik zurück.

 Nils Rendel mit Erinnerungsstücken von seiner Reise nach Mosambik. Dort nahm er an einer Klimaschutz-Konferenz teil.

Nils Rendel mit Erinnerungsstücken von seiner Reise nach Mosambik. Dort nahm er an einer Klimaschutz-Konferenz teil.

Foto: LBER

Bunte Tücher vom Markt in Maputo hat er mit nach Hause gebracht, Eindrücke von der Hauptstadt in Mosambik und von vielen Gesprächen mit Jugendlichen aus anderen Kulturen. Nils Rendel aus der zwölften Stufe des Pascal-Gymnasiums nahm eine Woche lang bei einer deutsch-afrikanischen Klimaschutz-Konferenz "Clima-Action Now" in Maputo teil. Unter anderem tauschten die jungen Vertreter aus afrikanischen Staaten und aus Deutschland ihre Erfahrungen mit Klimaschutzprojekten aus, holten sich neue Anregungen. Das Grevenbroicher Gymnasium beteiligte sich als Unesco-Projektschule.

Seit langem interessiert sich der 17-Jährige für Klimaschutz, hat in der "Innovativen Nachhaltigkeits-AG" mitgearbeitet. Die Schule engagiert sich mit vielen Projekten für den Umwelt- und Klimaschutz. Der Neuenhausener war also der richtige Mann, um in einem Vortrag die Aktivitäten seiner Schule zu präsentieren - von den "Energiemanagern", die auf bewussten Umgang mit Strom und Heizenergie achten, bis zum Klima-Frühstück, bei dem Fünftklässler erfahren, wie sei bei der Essensauswahl auf die Auswirkungen aufs Klima achten können.

Eine der Erfahrungen von Nils Rendel bei der Konferenz in einem Hotel: Auswirkungen des Klimawandels sind dort viel greifbarer. "Afrikanische Schüler berichten, dass es trockener geworden ist, dass es mehr Ernteausfälle gibt", erklärt er 17-Jährige, der Klima- und andere Umweltschutzprojekte an afrikanische Schulen kennenlernte. "Viele Schulen ziehen auf ihrem Gelände Baumsetzlinge und verkaufen sie für wenig Geld", erzählt Rendel. Die Bäume produzierten nicht nur Sauerstoff, sondern würden auch der Erosion entgegenwirken. Eine Beobachtung des Rheinländers in Mozambique: "Da das Leitungswasser nicht trinkbar ist, werden Mengen an Wasserflaschen aus Kunststoff verkauft. Der Plastikmüll liegt überall herum, wir haben etwa einen riesigen Müllberg inmitten von Slums gesehen." Das Hotel habe sich innerhalb eines der reichen Viertel befunden, dennoch sieht es dort teilweise aus "wie in einem Slum", berichtete Rendel. Eine gemeinsame deutsch-afrikanische Erfahrung: "Oft hört man, dass unsere kleinen Beiträge wenig bewirken, wenn anderswo neue Kohlekraftwerke errichtet werden. Doch wenn ein Volk etwas will, kann man viel erreichen." Wichtig sei bei der schulischen Klimaschutzarbeit, "dass man die ganze Schule erreicht. Am ,Pascal' sind rund 1100 Schüler und 100 Lehrer, und sie haben Familien. Wir können viele erreichen."

Am Pascal-Gymnasium wird jetzt erörtert, was sich vielleicht von anderen übernehmen lässt. Bleibt die Frage, ob für den Austausch der Flug mit CO2-Ausstoß nötig war. "Wir haben diskutiert, ob eine Internet-Konferenz besser gewesen wäre. Aber gerade für junge Menschen ist der persönliche Austausch wichtig", sagt Nils Rendel. Zudem hätten eine Lehrerin und er für die Auswirkungen des Fluges nach Mosambik aufs Klima mehr als 100 Euro für Umweltschutzprojekte investiert.

(NGZ)
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