Grevenbroich Orgel für Hülchrather Kirche ist jetzt bestellt

Grevenbroich · In der Gemeinde St. Sebastianus stehen zwei Großprojekte an: Die Kirchensanierung hat begonnen - und die neue Orgel wurde bestellt.

 Die gemeinsamen Bemühungen haben Erfolg: Die Orgel ist bestellt. Bis zur Lieferung dauert es noch, zunächst wird jetzt der Kirchenraum saniert.

Die gemeinsamen Bemühungen haben Erfolg: Die Orgel ist bestellt. Bis zur Lieferung dauert es noch, zunächst wird jetzt der Kirchenraum saniert.

Foto: lber

Gestern Abend packten Hülchrather in der Kirche St. Sebastianus an, um die Bänke aus dem Gotteshaus zu schaffen. In der nächsten Woche wird das Gerüst für die Sanierung aufgebaut, dann werden Risse im Gewölbe verpresst und verputzt, wird der Kirchenraum gestrichen. Kurz vor Weihnachten sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Deutlich länger wird es dauern, bis das zweite Großprojekt in der Pfarrkirche - die neue Orgel - verwirklicht ist. Ein wichtiger Schritt ist jetzt getan. In dieser Woche wurde bei der Firma Weimbs Orgelbau in Hellenthal in der Eifel die Orgel bestellt. Die Finanzierung des 223.000 Euro teuren Instruments steht - ein Kraftakt. Das Erzbistum hat die Baugenehmigung erteilt. Die Zeit, bis die Orgel spielbereit aufgebaut ist, kann bis zu 40 Monate betragen. Die Pfarre rechnet damit, dass sie 2018/19 aufgestellt wird.

Damit ist der Erfolg vieler Bemühungen endlich absehbar, 2005 entstand die Idee für die Anschaffung auf einem Pfarrfest. Das alte Instrument, das nun in Polen steht, wies erhebliche Mängel auf. "Es war mein Wunsch, dass wir die neue Orgel noch in meiner Amtszeit bestellen können", sagt Pastor Heinz Theo Lorenz zufrieden. Am Sonntag wird er als Pfarrer des Seelsorgebereichs verabschiedet.

Die neue Orgel wurde mit Bedacht ausgewählt. "Wir wollten ein Instrument, das die bisherige Orgellandschaft im Seelsorgebereich ergänzt", erklärt Seelsorgebereichsmusiker Patrick Kampf. "Von butterweich bis knackig-kernig" würden die Klangfarben der neuen Orgel reichen. Zudem sei sie für einen voll besetzten Kirchenraum ebenso geeignet wie für wenige Besucher.

Das bestellte Instrument mit zwei Manualen weist zunächst zwölf Register mit rund 860 Pfeifen auf. Vier weitere Register können nachträglich installiert werden, wenn die Finanzlage es zulässt. Die größte Hürde war nämlich die Finanzierung. Zunächst trieb ein Arbeitskreis, dann der Orgelbauverein das Projekt voran. Spenden wurden gesammelt, Plätzchen und Bilder verkauft, Liederabende, Konzerte und die Reihe "Musik unter Sternen" organisiert. 123.000 Euro hat die Gemeinde insgesamt zusammengebracht. "Vom Erzbistum erwarten wir einen Zuschuss von mindestens 40.000 Euro", sagt Karl Josef Wening vom Kirchenvorstand. Der restliche Betrag soll aus weiteren Spenden sowie aus einer kircheninternen Anleihe finanziert werden, Hülchrather haben dafür Bürgschaften übernommen. "Die Bemühungen um Spenden müssen mit derselben Kraft weitergehen wir bisher", betont Wening.

Auch Peter Lys, Vorsitzender des Orgelbauvereins, freut sich über den Kauf, räumt aber ein: "Unsere Anstrengungen haben Nerven und manche Freundschaft gekostet. Wir haben großen Zuspruch erfahren", aber nicht jeder stimme zu, dass Hülchrath in einer Zeit, wo anderswo Kirchen geschlossen würden, eine neue Orgel braucht. Laut Wening macht es gerade jetzt Sinn, ein Zeichen zu setzen. "Wir wollen die Kirche als Mittelpunkt erhalten, und dazu gehört auch eine Orgel."

(NGZ)
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