Grevenbroich Ogata soll flexibler werden

Grevenbroich · Stadt und Betreiber sehen bei dem Plan Positives, haben aber auch Bedenken.

 In den Ogatas sollen Familien mehr Flexibilität erhalten.

In den Ogatas sollen Familien mehr Flexibilität erhalten.

Foto: ATI

Die offene Ganztagsbetreuung (Ogata) in Grundschulen soll flexibler werden. Darauf weist die Grevenbroicher Landtagsabgeordnete Heike Troles hin. Die Landesrgierung plane eine Neuregelung des Ganztagserlasses "so schnell wie möglich". Bei der Stadt und dem Bildungsträger "inab", der 2015/16 alle Ogatas in Grevenbroich mit zurzeit 992 Kindern übernommen hat, gibt es zu den Plänen geteilte Meinungen - auch Bedenken.

Bislang ist für Ogata-Kinder die Anwesenheit bis auf wenige Ausnahmen an fünf Tagen in der Woche bis 16 Uhr Pflicht - "zum Unmut vieler Eltern, die sich seit langem eine viel flexiblere Handhabung wünschen", weiß CDU-Politikerin Troles. Künftig sollen die Kinder mehr Freiräume erhalten, um sich außerhalb der Betreuung regelmäßig etwa in Sportvereinen, Musikschulen, Kirchen oder Jugendgruppen zu engagieren. "Das bedeutet für Familien mehr Flexibilität im Alltag zwischen Beruf und Familienleben", sagt Heike Troles.

Schon ab Februar solle es weitere Ausnahmen geben, um aus familiären Gründen Kinder tagesweise aus der Ogata zu nehmen. Vorstellbar sei etwa, wie Heike Troles erklärt, dass Eltern künftig zu Beginn des Schuljahres festlegen, an welchen Tagen ihre Kinder verbindlich in der Ogata sind. Sie geht davon aus "dass Eltern nur für Leistungen zahlen werden, die sie in Anspruch nehmen." Da laufen noch Gespräche mit den Trägern.

"Das Jugendamt würde mehr Flexibilität begrüßen. Eltern hätten mehr Wahlfreiheit, zudem würden zudem Gruppen kleiner, könnten Kinder intensiver betreut werden.", sagt der Grevenbroicher Stadtsprecher Robert Jordan. "Doch mit einer solchen Flexibilisierung würde Planungssicherheit verloren gehen. Und für die Stadtverwaltung würde die Berechnung der Ogata-Gebühren einen deutlich höheren Aufwand bedeuten", erklärt Jordan. Bei Klaus Knappstein, Geschäftsbereichsleiter bei "inab" in Erkrath, "schlagen zwei Herzen in einer Brust": "Die Familien könnten ihren Wochenablauf freier gestalten", sagt Knappstein, der selbst Vater ist. "Aber die Planbarkeit würde schwieriger, die Organisation aufwendiger - und es würde mit Sicherheit unruhiger werden."

(NGZ)
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