Grevenbroich Neues Gemeindezentrum wird im November fertig

Grevenbroich · Bau wird am 22. November geweiht. Nebenan untersuchen Archäologen alten Friedhof. Auch Kindergräber gefunden.

Wenige Meter neben der Kirche St. Martin sind Bauarbeiter und Archäologen einträchtig nebeneinander am Werk. Während die einen den Neubau des 1,4 Millionen Euro teuren Gemeindezentrums fertigstellen, graben die anderen unter einem Zeltdach menschliche Überreste aus. Acht vollständig erhaltene Skelette, darunter mehrere von Kindern, und viele weitere Knochen wurden bislang gefunden. Bei Aushubarbeiten für die behindertengerechte Rampe zur Kirche war ein Baggerfahrer auf die Reste des bis ins 19. Jahrhundert genutzten Friedhofs gestoßen. "Wir haben mittlerweile eine dritte Schicht von Gräbern gefunden", erklärt Erich Claßen, Leiter der Außenstelle Overath des Amtes für Bodendenkmalpflege beim Landschaftsverband. Außerdem seien Reste von Rosenkränzen, Broschen, und Gürtelschnallen gefunden worden. Noch etwa vier Wochen werden die Archäologen dort beschäftigt sein. Die entnommenen Knochenfunde werden dann untersucht. "Wir wollen das Alter feststellen und ob sie etwa Mangelerscheinungen aufweisen", so Claßen. Danach werden die sterblichen Überreste in Frimmersdorf bestattet.

Wenn die Archäologen abgezogen sind, soll die Rampe gebaut werden. Den Zeitplan fürs Gemeindezentrum - mit Pfarrsaal, Gruppenräumen und Pfarrbüro - haben die Funde, wie Carola Uebber vom Kirchenvorstand und Baureferent Christof Lindholm vom Erzbistum erklären, nicht beeinträchtigt. "Der Neubau wird Anfang bis Mitte November fertig sein und wird am Sonntag, 22. November, nach der Messe eingeweiht", kündigt Uebber an. Zurzeit werden Böden verlegt, sind Maler bei der Arbeit. Vor dem Komplex laufen Pflasterarbeiten.

Das alte Pfarrhaus nebenan wird nach der Fertigstellung nicht mehr für die Pfarre benötigt und soll komplett vermietet werden.

(cso-)
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