Grevenbroich Neue Pläne für Flüchtlingsunterkünfte

Grevenbroich · Die UWG setzt sich dafür ein, dass Flüchtlingsunterkünfte in Holzmodulbauweise auf Flachdächern wie zum Beispiel auf Parkhäusern errichtet werden. Zugleich lehnt der Kreis eine Aufstockung der Flüchtlingsbelegung im BBZ ab.

Bei der Suche nach weiterem Platz für Flüchtlingsunterkünfte rücken Flächen im Parkhaus am Bahnhof sowie im Montanushof in den Blickpunkt. Die UWG regt an, dort Wohnmodule in Holzbauweise zu errichten. Die Begründung der Ratsfraktion: Mit solchen Wohnmodulen ließen sich im Vergleich zur Unterbringung von Flüchtlingen in Wohncontainern möglicherweise Kosten sparen. Als Vorbild dient das Projekt "Für-Auf-Miteinander" der Universität Hannover. Dort haben Studierende entsprechende Wohnmodule für Flüchtlinge entworfen und setzen dabei auf den freien Raum, den Flachdächer bieten. Unter anderem möchten die Studierenden das Konzept auf dem Dach ihrer Fakultät umsetzen.

Geht es nach der UWG, dann könnte Grevenbroich diesem Vorbild an drei Standorten folgen: den Parkhäusern am Bahnhof beziehungsweise Montanushof sowie auf der brachliegenden Veranstaltungsebene des Montanushofs. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass eine solche Nutzung zumindest im Bahnhofsparkhaus sowie auf der Veranstaltungsebene im Montanushof unter baurechtlichen Aspekten möglich sei. UWG-Fraktionschef Carl Windler möchte den Vorstoß daher weiterverfolgen. "Wir werden das Thema in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses auf die Tagesordnung bringen", betont er. Allerdings gibt es zu allen drei Standorten auch Bedenken der Verwaltung. Im Bahnhofsparkhaus zum Beispiel müsste zunächst ein Fachbüro für Baustatik herangezogen werden. Beim Parkhaus am Montanushof wird neben der Lärmsituation durch den Verkehr darauf verwiesen, dass Gespräche mit dem Montanushof-Betreiber geführt werden müssen, mit Blick auf die Veranstaltungsebene im ersten Obergeschoss wird auf die Nähe zum Grefi-Kino verwiesen. Center-Manager Tim Grevelhörster erklärt, dass ihn noch niemand angesprochen habe. "Allerdings würden sich mit Blick auf die Veranstaltungsebene nicht nur Fragen der Finanzierbarkeit stellen", sagt er. Die Fläche entsprechend herzurichten würde dauern. "Die Leute müssen aber kurzfristig untergebracht werden."

Mit einer anderen Möglichkeit, mehr Flüchtlinge unterzubringen, befassten sich jetzt Kreis und Städte. "Die Bezirksregierung Düsseldorf hat für die kommunal betriebenen Erstaufnahmeeinrichtungen angefragt, ob die Kapazität durch das Aufstellen von Doppelstockbetten gesteigert werden kann", erklärt Benjamin Josephs, Flüchtlingsbeauftragter beim Kreis. Allein in der vom Kreis betriebenen Einrichtung in der Turnhalle des Berufsbildungszentrums (BBZ) Grevenbroich könnten so 400 statt bislang 300 Menschen untergebracht werden. Dazu kommt es aber nicht. Nach Abstimmung mit den anderen Kommunen teilte der Kreis jetzt der Behörde in Düsseldorf mit, "dass Doppelstockbetten in den betroffenen Gebäuden im Kreis aus Brandschutz- und baurechtlichen Gründen nicht möglich sind", so Josephs. In Grevenbroich gilt das sowohl für die BBZ-Turnhalle als auch für die Unterkunft in der Alten Feuerwache und Turnhalle am Schloss.

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(NGZ)
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