Grevenbroich Musikszene trauert um "Didi" Dahmen

Grevenbroich · Der Schlagzeuger starb am Sonntag im Alter von 52 Jahren. Seit den 1980er Jahren prägte er mehrere Grevenbroicher Bands. Zuletzt spielte Dietmar Dahmen in der Rockband Headstone. Viele Fans trauern im Internet. Ein Nachruf.

 Eines der letzten Fotos von Dietmar "Didi" Dahmen: Es zeigt den erfolgreichen Schlagzeuger bei einem "Headstone"-Auftritt beim Grevenbroicher City-Herbst 2015. Dahmen galt als Vollblut-Musiker und als ein "Original" der Stadt. Er hinterlässt seine Lebensgefährtin.

Eines der letzten Fotos von Dietmar "Didi" Dahmen: Es zeigt den erfolgreichen Schlagzeuger bei einem "Headstone"-Auftritt beim Grevenbroicher City-Herbst 2015. Dahmen galt als Vollblut-Musiker und als ein "Original" der Stadt. Er hinterlässt seine Lebensgefährtin.

Foto: Frank Röder

Die Musik war sein Leben: Der Grevenbroicher Schlagzeuger Dietmar "Didi" Dahmen ist am Sonntag im Alter von 52 Jahren gestorben. Als Lokalmatador und Grevenbroicher "Original" hat er die Musikszene der Stadt geprägt. Viele Bürger bringen jetzt in sozialen Netzwerken wie Facebook ihre Trauer zum Ausdruck. "Die Lücke, die Didi hinterlässt, wird nur schwer zu schließen sein", sagt Bertram Hammerl. Mit ihm und Theo Weege war Didi Dahmen zuletzt als Band "Headstone" aufgetreten, die mit einem Alter von 35 Jahren zu den ältesten Musikgruppen Grevenbroichs zählt. Sechs Jahre hatte Dahmen mit ihnen leidenschaftlich eigene Songs gespielt und gecovert. "Mit Didi haben wir einen guten Freund verloren", sagt Hammerl.

In der Musikszene der Stadt war der gebürtige Frimmersdorfer aber schon vor mehr als 30 Jahren eine Größe. "Any and the bodies" hieß die Band, die mit ihm als Schlagzeuger in den 1980er Jahren riesige Erfolge in Grevenbroich und Umgebung feiern konnte. Viele andere Musikgruppen haben die "Bodies" damals bewundert - unter anderem auch die "Headstone"-Gründer Bertram Hammerl und Theo Weege. Die Rockmusik zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Didi Dahmen, der sie mit unterschiedlichen Bands durch alle Zeiten getragen hat: durch die 80er und die Grunge-Zeit der 90er bis ins Jahr 2016. Der Verkäufer, der kurz vor Abschluss einer Umschulung zum Altenpfleger stand, war auch an der Produktion einiger Platten beteiligt.

Bei all dem blieb er seiner Heimatstadt Grevenbroich immer treu. "Didi war seiner Heimat sehr verbunden. Aber er hat sich auch mal im Ausland aufgehalten - zum Beispiel in Dänemark, Holland oder auf Jamaika, wo er zusätzlich den Reggae für sich entdeckt hat", berichtet sein Bruder Hannes Dahmen. Didi sei ein lustiger und aufgeschlossener Mensch gewesen; ein Vollblutmusiker, wie ihn viele Kenner der Grevenbroicher Szene beschreiben. Was viele nicht wissen: Didi Dahmen spielte nicht nur ausgezeichnet Schlagzeug, sondern war auch ein talentierter Gitarrist und Sänger. "Auch unser Vater war Musiker. Didi ist sozusagen in seine Fußstapfen getreten", erzählt Hannes Dahmen.

Mit einem Konzert bei einer Lesung des WDR-"Rockpalast"-Erfinders Peter Rüchel in der Villa Erckens 2010 sprang Didi Dahmen als Ersatz-Schlagzeuger bei "Headstone" ein und spielte mit seinen Musiker-Kollegen das Intro der beliebten Show. "Er ist dann bei uns geblieben", sagt Bertram Hammerl. "Er hat immer so gespielt, dass er uns Sicherheit gab. Auf Didi konnten wir uns verlassen." Gleiches berichtet Theo Weege, der Dahmens individuellen Stil bewundert hat. Gemeinsam haben die Musiker einmal pro Woche geprobt - wenn sie zuletzt auch nur selten aufgetreten sind. "Didi wird uns fehlen."

(cka)
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