Grevenbroich Museum zeigt Bilder von Dalí und Fuchs

Grevenbroich · Kurator Heinrich Empel hat Lithografien, Radierungen und Skulpturen der großen Malerfürsten für die Villa Erckens zusammengetragen.

 Kunst-Kenner Heinrich Empel hat bereits vor sechs Jahren eine vielbeachtete Ausstellung mit Arbeiten von Dalí in der Villa Erckens organisiert.

Kunst-Kenner Heinrich Empel hat bereits vor sechs Jahren eine vielbeachtete Ausstellung mit Arbeiten von Dalí in der Villa Erckens organisiert.

Foto: L. Berns

Das Grevenbroicher Museum widmet sich zwei großen Malerfürsten: "Salvador Dalí trifft Ernst Fuchs" ist der Titel der neuen Wechselausstellung, die am Donnerstag eröffnet wird. Im Erdgeschoss des Hauses wird bis zum 3. April eine Auswahl von Lithographien, Radierungen und kleinen Skulpturen gezeigt. Zusammengetragen wurden die Werke von dem Kunst-Kenner Heinrich Empel. Der 61-Jährige hatte schon vor sechs Jahren in der Villa Erckens eine vielbeachtete Ausstellung mit Arbeiten von Dalí organisiert.

Zu Ernst Fuchs, dem Mitbegründer der "Wiener Schule des Phantastischen", der im November im Alter von 85 Jahren starb, hat Empel eine besondere Beziehung - man kannte sich. "Immer wieder haben wir uns bei Vernissagen und anderen Gelegenheiten getroffen", sagt der Grevenbroicher. Obwohl sich Fuchs zu inszenieren wusste, sei er privat alles andere als ein Selbstdarsteller gewesen. "Er war ein liebenswürdiger, einfacher Mensch", sagt Empel.

Der 61-Jährige lässt Ernst Fuchs in der Villa Erckens bewusst auf den großen Surrealisten Salvador Dalí treffen: "Beide hatten vieles gemeinsam, sie waren schon im Kindesalter begnadete Künstler, traten später am liebsten im Dandy-Look auf und teilten ihre Vorliebe für Fahrzeuge der Marke Rolls Royce", berichtet Empel. Nicht zuletzt kannten und schätzten sich beide, obwohl Ernst Fuchs 26 Jahre jünger als Salvador Dalí war.

Mit Hilfe von Sammlern und Galeristen hat Heinrich Empel eine sehenswerte Ausstellung mit Arbeiten von Ernst Fuchs zusammengetragen. Eines der schönsten Werke, das an den Wänden der Villa hängt, ist eine Lithographie aus dem Lohengrin-Zyklus, die aus 68 verschiedenen Druckvorlagen zusammengestellt wurde. "Schon der Druck dieses Bildes war eine Kunst für sich", sagt Empel. Das "Blumenmädchen" - sowohl ein Original als auch ein Unikat - dürfte manchem Grevenbroicher bekannt vorkommen, denn es schmückt die limitierten Briketts, die 2003 im Rahmen der Aktion "Kohle für Kohle" herausgegeben wurden. Radierungen aus den 1980er Jahren, akkurat gezeichnet, geben einen Einblick in die früheren Arbeiten des Malers.

Von Salvador Dalí sind ausschließlich Werke zu sehen, die ab 1958 entstanden - darunter eine Pieta, eines der Lieblingsmotive des Künstlers, oder Bilder aus der Serie "Carmen". Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählt Empel etwa Dalís erste Lithographie, die seine mit dem Atomzeitalter verbundenen Ängste widerspiegelt. Beeindruckend: Eines der letzten Werke des 1989 verstorbenen Malers, das ihn auf dem Sterbebett zeigt.

Die Ausstellung, die am Donnerstag um 19 Uhr eröffnet wird, kommt mit Hilfe des Fördervereins der Villa Erckens unter der Leitung von Martina Flick zustande. Bei der Vernissage wird Heinrich Empel eine Einführung in die Arbeiten der beiden Künstler geben. Bis zum Ende der Ausstellung werden Sonderführungen angeboten, die auch nach Absprache mit dem Kurator zustande kommen können.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort