Grevenbroich LED-Laternen ohne Kosten für Anlieger

Grevenbroich · Die Stadt plant, ihre Straßenlaternen komplett auf sparsame LED-Leuchten umzustellen -2017 sollen zunächst 826 LED-Leuchten montiert werden - unter anderem in Neukirchen. Bei der Umrüst-Aktion handelt es sich bereits um den zweiten Anlauf. Entgegen den Vorjahresplänen sollen auf Grundstückseigentümer keine Anliegerbeiträge zukommen.

 Unter anderem in Neukirchen will die Stadt in diesem Jahr etliche Straßenlaternen auf sparsame LED umrüsten. Der Austausch soll sich bereits nach rund zwei Jahren finanziell rechnen. Der Ausschuss gab dafür jetzt grünes Licht.

Unter anderem in Neukirchen will die Stadt in diesem Jahr etliche Straßenlaternen auf sparsame LED umrüsten. Der Austausch soll sich bereits nach rund zwei Jahren finanziell rechnen. Der Ausschuss gab dafür jetzt grünes Licht.

Foto: G. Salzburg

Das hatte nämlich 2016 für mächtig Ärger gesorgt. Die Stadt hatte ein Erneuerungsprogramm vorgelegt. 419 Leuchten vor allem in Kapellen und Hemmerden sollten umgerüstet werden, beim Großteil war auch der Tausch der Masten vorgesehen. Rund 80 Prozent der 590.000 Euro Kosten sollten Anlieger tragen. Der Protest war heftig: Anwohner sahen nicht ein, dass sie einen Großteil der "Zeche" zahlen sollten, während die Stadt künftig kräftig Energiekosten spare. Unterschriften wurden gesammelt, der Bauausschuss vertagte das Thema. Vom Tisch war die Umrüstung aber nicht, die Grünen beantragten die zügige Umstellung auf LED (Lichtemittierende Diode). Sie empfahlen als Vorbild Kaarst - dort würden meistens nur die Leuchtmittel und nicht die gesamte Laterne ausgewechselt.

Diesen Weg schlug die Stadtverwaltung nun dem Bauausschuss vor, der dem Austausch "aller konventionellen Leuchtmittel" zustimmte. "Als Alternative zu einer grundhaften Erneuerung empfiehlt sich der Einsatz von LED-Retrofitleuchtmitteln", erklärte Beigeordneter Florian Herpel in der Verwaltungsvorlage. Der Vorteil: Beim Retrofitleuchtmittel kann die LED-Leuchte in der bestehenden Lampe eingesetzt werden - höchstens Umklemmarbeiten sind nötig. Allerdings gebe es für diesen Weg, so betont Herpel, keine Fördermittel - im Gegensatz zur Grunderneuerung.

Für 2017 plant die Stadt, 826 LED-Leuchten zu installieren. Allerdings betreibt sie den kleineren Teil des Laternennetzes in Grevenbroich - 2235 Leuchten vor allem in den nördlichen Stadtteilen, darunter erst 191 mit LED. 6014 weitere Laternen betreibt der Versorger GWG.

Im städtischen Netz sollen 2017 im ersten Schritt 225 alte Quecksilberdampflampen - diese dürfen seit zwei Jahren nicht mehr verkauft werden - gegen LED ausgetauscht werden. Um eine gleichmäßige Lichtfarbe zu gewährleisten, sollen im Umfeld 182 Lampen anderer Art ebenfalls LED erhalten. Im Rathaus wurde errechnet, dass den 30.525 Euro Kosten für Material und Montage eine jährliche Energiekosteneinsparung von 17.935 Euro gegenübersteht. Der Austausch rechnet sich bereits nach 20 Monaten. Ebenfalls 2017 will die Verwaltung 422 Laternen in Neukirchen umrüsten - bei 31.650 Euro Kosten. Für Strom muss die Stadt dort künftig 15.372 Euro jährlich weniger zahlen; die Leuchten haben sich nach 24 Monaten amortisiert.

Der Ausschuss begrüßte die Pläne, Wolfgang Kaiser (CDU) sprach von einer "sinnvollen" Aktion. Nach der Sitzung erklärte Grünen-Ratsherr Dieter Dorok: "Warum nicht gleich so? Ich glaube, die Verwaltung hat die Kurve gekriegt. Die Bürger werden nicht belastet, dafür der städtische Haushalt aber dauerhaft entlastet."

(NGZ)
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