Grevenbroich Laschet hat L 361 jetzt als Arbeitsauftrag

Grevenbroich · Der Grevenbroicher CDU-Chef legte dem neuen NRW-Ministerpräsidenten das Ausbauteilstück zwischen Wevelinghoven und Kapellen ans Herz. Laschet war zur Wahlkampfunterstützung für Hermann Gröhe in Grevenbroich.

Als NRW-Ministerpräsident war es für Armin Laschet gestern Abend in Grevenbroich eine Art von Antrittsbesuch. Gekommen war er als Unterstützer von Hermann Gröhe im Bundestagswahlkampf. Zuletzt hatte Laschet 2014, also lange her, damals in eigener Mission als Landtagskandidat, die Energiestadt an der Erft besucht. Als "Frontmann der siegreichen Landes-CDU" begrüßte der Grevenbroicher CDU-Chef Wolfgang Kaiser den neuen NRW-Ministerpräsidenten in der Zehntscheune in Elsen, wo auch die Stehtische und die Galerie voller Besucher waren.

Kaiser nutzte die Gelegenheit, Laschet als lokales Anliegen den erwünschten Lückenschluss der Landstraße 361 zwischen Wevelinghoven und Kapellen als Arbeitsauftrag mit nach Düsseldorf zu geben. Dieses Teilstück habe zwar unter Lutz Lienenkämper als Verkehrsminister im Jahr 2010 auf der Prioritätenliste auf Platz eins gestanden, sei aber unter der rot-grünen Landesregierung in der Versenkung verschwunden, sagte Kaiser. Er forderte die anwesende Grevenbroicher Landtagsabgeordnete Heike Troles auf, Laschet in Düsseldorf ab sofort immer wieder an dieses Ansinnen aus ihrer Heimatstadt zu erinnern.

Laschet versprach anschließend: "Die Bitte mit der Umgehungsstraße nehme ich mit nach Düsseldorf. Und Heike Troles wird mich damit nerven. Lutz Lienenkämper als Finanzminister aber auch auf dem Geld sitzen."

Auch auf das Thema Braunkohle ging der NRW-Ministerpräsident ein. Es sei zwar "hipp", für den Braunkohleausstieg zu sein. Aber Laschet sagte deutlich: "Es kann keinen Braunkohleausstieg geben, bevor wir nicht eine Alternative haben." Selbst wenn die "ganze Gegend hier" mit Windkrafträdern zugestellt würde, dann reiche der Energieertrag immer noch nicht zu einem Bruchteil dessen, was aktuell an Energiemix aus Kohle und Gas produziert werde. Den für 2018 im Bundesland - übrigens durch die rot-grüne Vorgängerregierung beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohle in NRW - bezeichnete Laschet gestern Abend als eine der Bedrohungen, die in absehbarer Zeit auf die Bürger zukämen.

Anlass war aber auch, sich kurz zu erheben und in Stille des gestern verstorbenen ehemaligen CDU-Generalsekretärs Heiner Geißler zu gedenken. Laschet würdigte Geißlers Leistung, die CDU von einer "reinen Honoratiorenpartei" zu einer "Mitgliederpartei" zukunftsfähig gemacht zu haben. Und mit Geißlers Vorbild, die soziale Frage auch auf die Familien auszuweiten, spannte Laschet (geschickt) den Bogen zu Hermann Gröhe, zu dessen Wahlkampfunterstützung er schließlich nach Grevenbroich gekommen war. Gesundheitsminister Hermann Gröhe habe Geißlers Prinzip in seinem neuen Pflegegesetz aufgegriffen und Wertvolles geleistet für die Generation der Ende 50-/Anfang 60-Jährigen, die heute ihre über 80-jährigen Eltern pflegen, zugleich aber noch ihre Kinder versorgen müssen. Und Laschet wünschte Gröhe, "auch in der künftigen Bundesregierung persönliche Verantwortung übernehmen zu können."

(NGZ)
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