Drohnenprogramm: Washington und London verhängen Sanktionen gegen den Iran
EILMELDUNG
Drohnenprogramm: Washington und London verhängen Sanktionen gegen den Iran

Grevenbroich Landrat kritisiert Braunkohle-Pläne

Grevenbroich · Hans-Jürgen Petrauschke schreibt Protest-Brief an die Bundeskanzlerin.

 Protest gibt es gegen Pläne für einen früheren Ausstieg aus der Braunkohleverstromung. Das Kraftwerk Frimmersdorf geht bereits 2017 in Reserve.

Protest gibt es gegen Pläne für einen früheren Ausstieg aus der Braunkohleverstromung. Das Kraftwerk Frimmersdorf geht bereits 2017 in Reserve.

Foto: Salz

Heftig kritisiert Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die jüngste Äußerung von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die zehn bis 15 Jahre früher aus der Braunkohleverstromung aussteigen will. "Ich bin besorgt über diese Pläne, die im Widerspruch zum gerade mühsam errungenen nationalen Kohlekompromiss stehen", so Petrauschke: "Was wir nicht brauchen, sind Profilierungsversuche der Ministerin, sondern Ruhe und Planungssicherheit im Revier, um den schrittweisen Ausstieg aus der Braunkohle ohne Strukturbrüche wirtschaftlich und sozialverträglich zu gestalten."

Der Landrat wirft der Ministerin vor, Beschäftigte und Unternehmen erneut zu verunsichern und die Versorgungssicherheit des Landes aufs Spiel zu setzen: "Weder die Probleme der fehlenden Speichertechniken und der Grundlastfähigkeit von Wind und Solarenergie noch die des fehlenden Netzausbaus sind bisher gelöst. Der Ausstieg aus der Kernenergie 2022 verlangt für unbestimmte Zeit noch eine sichere Energieversorgung durch Braunkohle." Petrauschke will einen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel schreiben und gegen Hendricks' Pläne protestieren.

Auch der Landtagsabgeordnete Rainer Thiel (SPD) kritisiert die Pläne der Ministerin: "Die Menschen im Revier werden erneut einer quälenden Unsicherheit ausgesetzt", sagte er. Nachdem der Kompromiss zur Sicherheitsbereitschaft von Braunkohlekraftwerken nach hartem Kampf ausgehandelt worden sei, "folgt nun aus Berlin die nächste Welle der Verwirrung", sagte Thiel. Er begrüßte ausdrücklich, dass Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und NRW-Wirtschaftsminister Garelt Duin den Alleingang von Hendricks kritisiert und klargestellt hätten, "dass dies nicht die Position Nordrhein-Westfalens ist".

Kritik an den Hendricks-Plänen kam auch von der FDP-Ratsfraktion: "Es ist fahrlässig, neue Fakten zu schaffen, ohne gesicherte Erkenntnisse darüber zu haben, ob dieser Schritt hin zu erneuerbaren Energien überhaupt verkraftbar ist", so Vorsitzender Markus Schumacher.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort