Grevenbroich L 142-Zeitplan ist erneut nicht zu halten

Grevenbroich · Wegen der niedrigen Temperaturen sind viele Arbeiten an der Fahrbahn nicht möglich. Langwadener Unternehmer und Bürger warten auf die Fertigstellung. Die K 27, über die Umleitung läuft, wird immer mehr selbst zum Sanierungsfall.

 Der Baustellenbereich auf der L 142 wurde gestern verlängert. Dort werden Arbeiten vorgezogen, weil der Neuaufbau der Fahrbahn selbst stockt, es ist schlicht zu kalt. Die Arbeiten am dritten Bauabschnitt dauern länger als geplant.

Der Baustellenbereich auf der L 142 wurde gestern verlängert. Dort werden Arbeiten vorgezogen, weil der Neuaufbau der Fahrbahn selbst stockt, es ist schlicht zu kalt. Die Arbeiten am dritten Bauabschnitt dauern länger als geplant.

Foto: woi

Die Sanierung der L 142 droht zur - fast - unendlichen Geschichte zu werden. Gestern teilte die Stadt mit, dass die Arbeiten zwischen Langwaden und Hülchrath länger dauern als geplant. Grund seien die andauernden Nachtfröste, "die die Arbeiten behindern und den Zeitplan durcheinanderbringen", heißt es aus dem Rathaus. "Der Plan, dass die Arbeiten in Langwaden bis zum 2. März abgeschlossen sein soll, wird voraussichtlich nicht zu halten sein", erklärte Stadtsprecher Ralf Müller.

Das aktuelle Problem: Bei den anhaltenden niedrigen Temperaturen kann die abgefräste Fahrbahn nicht neu aufgebaut werden. Deshalb werden andere Arbeiten vorgezogen. Der Baustellenbereich wurde gestern bis über die Einmündung der Kreisstraße 27 hinaus verlängert, die Fahrbahn dort abgefräst. Eine Baustellenampel regelt an der Einmündung den Verkehr.

Einen konkreten Zeitpunkt, wann die Umleitungsstrecke aufgehoben wird und die Durchfahrt von Neuss nach Langwaden wieder frei ist, nannte die Stadt nicht, die Fertigstellung hänge vom Wetter ab.

Unter anderem hoffen Langwadener Unternehmer auf baldige Fertigstellung. So hat die Landbrotbäckerei und Konditorei Erschfeld wegen der gesperrten Straße unter Umsatzeinbußen im Geschäft am Eichenbroich zu leiden - "im Januar um 37,9 Prozent", erklärte gestern Ralf Gormanns, geschäftsführender Gesellschafter bei Erschfeld. Er hofft auf ein möglichst schnelles Bauende. Und er betont: "Wir halten durch, lassen uns von der Baustelle nicht in die Knie zwingen." Zugleicht merkt er an: Die Stadtverwaltung habe wegen der Belastung durch die Baustelle ihre Fahrzeuge bei der Tankstelle im Ort betankt, "ein Appell an die städtischen Mitarbeiter, dass sie bei uns Brot und Brötchen kaufen, ist aber nicht erfolgt", sagt Gormanns. Verärgert über die lange Bauzeit sind auch andere. Anfang des Jahres hatten sich Langwadener Bürger und Unternehmer gewundert, dass die Bauarbeiten nicht zügig weitergehen. Die Stadt begründete dies zunächst mit Materialproben im alten Fahrbahnbelag, die erst ausgewertet werden müssten, dann habe - laut Baufirma - das Asphaltwerk eine Wartungspause eingelegt. Vor zwei Wochen gab es laut Stadt "Überraschungen bei den Bauarbeiten", so müsse ein Teil der Bordsteinanlage unerwartet ersetzt werden. Ursprünglich erwartete die Stadtverwaltung die Fertigstellung der ersten drei Bauabschnitte (bis zur Kreisstraße 27) bis zum Jahresende 2017 - wenn das Wetter mitspiele. Der Zeitplan wird aller Voraussicht nun um mehr als zwei Monate überschritten.

Die lange Bauzeit macht Autofahrern zunehmend Probleme: Die auch von zahlreichen Lastwagen genutzte Umleitung führt über die Kreisstraße 27, und die wird wegen der hohen Belastung immer mehr selbst zum Sanierungsfall. Straßenränder brechen weg, die Fahrbahn weist Risse auf. Wegen der schmalen Straße fahren manche Lkw-Fahrer über die Mittellinie, gefährden den entgegenkommenden Verkehr. Neben der Fahrbahn haben Reifen tiefe Furchen gegraben, gestern wurden erneut Löcher aufgefüllt. Der Rhein-Kreis hat angekündigt, dass er die Erneuerung der Straße plane - nach der L 142-Sanierung.

(NGZ)
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