Grevenbroich "Kunst im Hof" aus Stahl, Holz und Glas

Grevenbroich · Zum neunten Mal luden Dirk Ritterbach und Jacqueline Glükler zu "Kunst im Hof" in Rubbelrath. Als Gastkünstlerinnen dabei waren mit ihren Kunstwerken Hilde Hüllwegen, Sabine Westerwelle, Sonja Kreutzer und Ursula Gabler.

 Kunst auf dem Bauernhof in Rubbelrath , die Künstler: Dirk Ritterbach, Jacqueline Glükler, Hilde Hüllwegen, Sabine Westerwelle stehend rechts, Sonja Kreutzer, Ursula Gabler

Kunst auf dem Bauernhof in Rubbelrath , die Künstler: Dirk Ritterbach, Jacqueline Glükler, Hilde Hüllwegen, Sabine Westerwelle stehend rechts, Sonja Kreutzer, Ursula Gabler

Foto: Detlef Ilgner

Für Liebhaber von Kunst und Kunsthandwerk ist "Kunst im Hof" längst zu einem Termin geworden, den man nicht versäumen sollte. Dirk Ritterbach und Jacqueline Glükler haben den Spagat zwischen Altbewährtem und Neuem wieder mühelos hingekriegt. Sie stellten gemeinsam mit vier Gastkünstlerinnen aus.

Sonja Kreutzer aus Raderbroich ist Baumschulmeisterin. Da verwundert es nicht, dass sie ausschließlich mit Holz arbeitet. Das Besondere an den Holzskulpturen, die sie jetzt in Rubbelrath zeigte: Die Jahresringe hat sie dezent optisch betont, das Alter des Baumes wird nicht nur sichtbar, sondern kann auch ertastet werden. Aus massivem Holz ist auch die Gartensitzgruppe gefertigt, zu der auch ein Schaukelstuhl gehört.

Sabine Westerwelle - früher Sabine Neues - vergoldet kleine interessante Formen, die die Natur geschaffen hat - wie Blüten und Knospen. Da wird selbst eine Eichel zum Goldstück. Fixiert werden diese Kunstwerke auf hölzernen Fundstücken. Hilde Hüllewegen zeigte diesmal bei "Kunst im Hof" nicht ihre Steinskulpturen, sondern war mit Malerei vertreten. Zu sehen waren unter anderem Arbeiten aus dem Venedig-Zyklus, die auf Fotos basieren und denen die Künstlerin ein freskenhaftes Aussehen verleiht.

Ursula Gabler arbeitet mit Ton: "Dieses Material lässt viel zu." Mal arbeitet sie figürlich, mal abstrakt, mal verspielt. Original Spitzendecken dienen als "Druckvorlage" für ihre Decken aus Ton. Zur großen Tonfamilie gehören nach wie vor die "Blumenengel". Ab dem 25. Oktober stellt Ursula Gabler in derehemaligen Synagoge in Grevenbroich-Hülchrath aus.

Frisch aus dem Ofen kam die Glasskulptur "Das noch unsichtbare Feuer" von Jacqueline Glükler. Auf stark abstrahierte Weise hat sie das Thema "Ausländerhass" aufgegriffen. Die Schweizerin wird sich aber nicht auf politische Kunst festlegen, viele schöne Dinge aus Glas kommen aus ihrem Ofen - Schmuck, aber auch so Nützliches wie Flaschenverschlüsse. Ihre Lieblingsblumen sind nach wie vor die Margeriten - sie sind auf so manchem Ring und so manchem Ohrstecker zu finden und sorgen für einen Hauch von Sommerstimmung auch im Herbst oder Winter.

Dirk Ritterbach arbeitet mit Stahl, bringt gerne das Schwere und das Leichte, Schwebende in Einklang. Ein gutes Beipsiel hierfür ist der Seiltänzer - die filigrane Figur balanciert auf einem dünnen Seil umgeben von einem Ring aus 50 Millimeter starkem Stahl. Seine Klangspiele freuen sich schon jetzt auf kräftige Herbststürme.

(NGZ)
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