Grevenbroich Kunst erinnert an Maschinenteile

Grevenbroich · Brigitta Heidtmann zeigt Objekte in der Versandhalle auf der Stadtparkinsel.

Die Versandhalle auf der Stadtparkinsel hat Brigitta Heidtmann als Ort für ihre Exponate auf Anhieb gut gefallen. Jetzt stellt die in Krefeld lebende Künstlerin dort Arbeiten aus, die sie in engem Bezug zu der vorgefundenen Architektur und dem früheren Zweck dieses Gebäudes stellt. "Für die Versandhalle habe ich zwei Werkgruppen vorbereitet: Beide Gruppen nehmen den Kreis zum Ausgangspunkt, mal als Scheiben an der Wand, mal als Kreissegmente oder als geschlossene Kreise", sagt die Künstlerin, die 1960 in Bergneustadt geboren wurde. Von 1984 bis 1991 studierte sie an der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld Design, legte ihren Schwerpunkt auf die Themen keramische Plastik und Zeichnung.

Als Material bei den jetzt gezeigten Objekten kam ausschließlich Holz zum Einsatz. Die zwölfteilige Wandarbeit aus Mitteldichten Faserplatten erinnert daran, dass die Versandhalle einstmals zu industriellen Zwecken genutzt wurde. Die runden Scheiben in der Größe einer Langspielplatte sind beweglich. Sie erinnern an Maschinenteile mit ihren Ausschnitten, den Piktogrammen, die den Eindruck, es handele sich da um etwas Industrielles, massiv verstärken.

Durch die Beweglichkeit können die zwölf Objekte in unterschiedliche Bezüge zueinander gesetzt werden. Brigitta Heidtmann zeigt auch einige wenige Zeichnungen, dabei dominieren organische Formen. Die kleinformatigen Exponate können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Künstlerin am liebsten raumgreifende Plastiken schafft.

Einige davon sind in der Versandhalle zu sehen. Sie bestehen aus Schichtholz, beherrschendes Element ist der Kreis beziehungsweise das Kreissegment. Sie sind zusammengefügt aus schmalen Profilen - offene Konstruktionen, die nicht viel Raum einnehmen, dafür aber den Raum umschreiben. Die Modelle scheinen sich in einem Zwischenzustand zu befinden. Sowohl die Objekte an der Wand als auch die größeren am Boden korrespondieren miteinander. Auf diesen Effekt hat Heidtmann gezielt hingearbeitet - eine Aufgabe, die sie gereizt und die sie bewältigt hat. Bis 17. Dezember ist die Schau samstags und sonntags, 13 bis 16 Uhr, geöffnet.

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