Grevenbroich Künstler zeigen Arbeiten in Toastscheiben-Größe

Grevenbroich · In der Galerie Judith Dielämmer sind unterschiedliche Werke unter dem Titel "Toast 4" zu sehen - so groß wie ein Toast.

 Jürgen Gromoll (l.) initiierte die Schau in der Galerie.

Jürgen Gromoll (l.) initiierte die Schau in der Galerie.

Foto: G. Salzburg

Das Wort "Toast" hat so einige Bedeutungen. "Toast 4" heißt die Ausstellung, die gestern in der Galerie Judith Dielämmer eröffnet wurde. Nach Köln, Neuss und Essen ist Grevenbroich jetzt die vierte und letzte Station. 34 Künstler haben sich auf ein einheitliches Format in Größe einer Toastbrotscheibe festlegen lassen. Sie kommen aus dem Rhein-Kreis Neuss, aber auch das Domstadt Köln. Der Neusser Künstler Jürgen Gromoll hat die Ausstellung initiiert.

Großformatig ist in dieser Ausstellung nur das Banner, das Gromoll entworfen hat. In der Schloss-Stadt hat er rauchende Kraftwerkstürme und ein Windrad fotografiert. Der 62-Jährige, der beteiligten Künstler ausgewählt hat, hat zu jeder Arbeit einen kleinen Film gemacht und diese einzelnen Sequenzen in einen Gesamtzusammenhang gestellt. Mittels eines Mini-Beamers ist das Ergebnis Teil der Ausstellung.

So einheitlich das Format ist, so vielseitig ist die Kunst, mit der die toastbrot-große Fläche ausgefüllt wurde. Malerei stellt eher die Ausnahme dar. Mitunter sind Mini-Dioramen entstanden mit sehr viel Liebe zum Detail. Der Betrachter muss häufig mehr als einmal hinschauen, um zu erkennen, worum es überhaupt geht.

Herman van den Boom - er ist der einzige Teilnehmer aus Belgien - hat sein essbares Foto auf Schokolade aufbringen lassen. Seine Aufforderung: "Eat your Neighbours". Auf seinem FoAngelito, das übrigens nicht bearbeitet ist, ist ein Haus zu sehen, das wie abgeschnitten dasteht. Regine Strelow-Lorenz aus Dinslaken präsentiert einen Schaltplan mit einem aufgerollten Kabel, das einer Lakritzschnecke ähnelt. "Alles was geschieht, geschieht heute", heißt es bei der Neusserin Helga Weidenmüller - ein Hinweis auf die philosophische Gedankenschwere dieser kleinen Kunstwerke. Fee Brandenburg aus Duisburg hat eine Figur aus einem ihrer Trickfilme in Szene gesetzt - ein verrückter Typ, wie aus einer anderen Welt. Susanne Bethke aus Köln packt ein Zeitreise-Spiel auf die zur Verfügung stehende Fläche. Alle Exponate haben nicht den Anspruch, für den Künstler repräsentativ zu sein.

Die zum Hinschauen und Nachdenken anregende Fülle ist bis Sonntag, 27. September, jeweils samstags und sonntags von 16 bis 18.30 Uhr, an der Königstraße 21 zu sehen oder nach Vereinbarung. Kontakt: "juegromoll@gmx.de" oder Ruf 02131 45204.

(barni)
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