Grevenbroich Kuckucksweg: Kehrmaschine fährt Straße "irrtümlich" an

Grevenbroich · Ein Wunsch schien wahr geworden zu sein: Ina-Maria Gussone hätte gern, dass die Kehrmaschine regelmäßig den Kuckucksweg, an dem lebt, reinigt - wie früher vor vielen Jahren. Und tatsächlich: Nachdem sich die 79-jährige Grevenbroicherin aus dem Vogelviertel beim Bürgermonitor gemeldet hatte, bemerkte Ina-Maria Gussone, "dass bei mir im Kuckucksweg gekehrt war", in der darauffolgenden Woche sah sie sogar "den Kehrwagen bei der Arbeit". Ein "hundertprozentiger Erfolg bei der Lösung meines Straßenreinigungsproblemes", erklärte sie anschließend erfreut.

Doch dann die große Enttäuschung: Der Fahrplan für den Reinigungsdienst wurde keineswegs geändert, um die Sackgasse aufzunehmen. Die Kehrmaschine sei "irrtümlich gefahren, um dort zu wenden", teilte Stadtsprecherin Ines Hammelstein gegenüber unserer Redaktion mit. "Es wird weiterhin keine städtische Reinigung des Kuckuckswegs vorgenommen. Es bleibt bei der Anliegerreinigung", sagte Hammelstein. Nach Auskunft der Stadt wird der Kuckucksweg mindestens seit 1995 nicht mehr maschinell gekehrt. Die Straße gehört zu den rund 330 der insgesamt 750 Straßen im Stadtgebiet, auf denen die Anlieger die Straßenreinigungspflicht haben - und so soll es laut Verwaltung beim Kuckucksweg auch weiter bleiben. Warum die Straße vor Jahrzehnten in die Liste der Straßen, in denen die Reinigung den Anliegern übertragen wird, aufgenommen wurde, konnte im Rathaus nicht mehr geklärt werden.

Nach der nur "irrtümlichen" Rückkehr der Kehrmaschine ist Ina-Maria Gussone enttäuscht. "In meinem Alter ist die Straßenreinigung mühsam. ich würde gern zahlen, wenn die Stadt das übernimmt", betont sie. Ihre Argumentation: Ohne maschinelle Reinigung siedelten sich vor allem an schadhaften Straßenstellen Wildkräuter an, "die die Kehrmaschine früher schnell beseitigt hatte". Zudem würde oft Laub etwa von der Apfelwiese herüberwehen.

(cso-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort