Grevenbroich Kreistag gibt grünes Licht für das GV-Kennzeichen

Grevenbroich · Freie Fahrt für das GV-Kennzeichen: Der Kreistag hat gestern einstimmig grünes Licht für die Wiedereinführung der alten Kennzeichen gegeben.

 Das GV-Kennzeichen kann nun wieder eingeführt werden.

Das GV-Kennzeichen kann nun wieder eingeführt werden.

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CDU und FDP hatten einen entsprechenden Antrag eingebracht, nachdem der Grevenbroicher Stadtrat sich bereits mehrfach für ein Comeback der 1975 abgeschafften Kennzeichen ausgesprochen hatte. Bislang hatte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die Einführung eines GV-Kennzeichens als freiwillige Wunsch-Variante zusätzlich zum NE-Kennzeichen abgelehnt. Dabei verwies er stets auf das "Wir-Gefühl" und die Kreisidentität.

SPD-Chef Klaus Krützen merkte den "Sinneswandel" Petrauschkes gestern in der Sitzung an und spekulierte über einen Zusammenhang mit der Landratswahl. SPD-Fraktionsvorsitzender Rainer Thiel sah die "politische Brechstange" bemüht, um in Grevenbroich Punkte zu sammeln. Bijan Djir-Sarai (FDP) sprang daraufhin für den Landrat in die Bresche: "Wir haben den Zeitpunkt nicht selbst gewählt, sondern reagieren auf einen Beschluss des Grevenbroicher Stadtrats vom 23. April." Zudem sei es durchaus vernünftig gewesen, zunächst die Erfahrungen anderer Kommunen mit der Wiedereinführung der "alten" Kennzeichen abzuwarten.

Diese alten NRW-Kennzeichen sind zurück
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Krützen erklärte gestern noch in der Sitzung: "Ich will so schnell wie möglich die GV-Kennzeichen." Bis es soweit ist, und die Landesbehörden ebenfalls grünes Licht geben, wird er sich, so Petrauschke, aber noch einige Wochen gedulden müssen. Während Bertram Graf von Nesselrode, Vizebürgermeister und CDU-Kreistagsabgeordneter, dafür warb, die Kennzeichen-Debatte nicht zu ernst zu nehmen ("Früher wurden die ,GV'-Fahrer außerhalb gern mal als ,Gewaltverbrecher' oder ,Gefährliche Verkehrsteilnehmer' tituliert"), erhofft sich Markus Schumacher, FDP-Fraktionschef im Stadtrat Grevenbroich, von den GV-Kennzeichen einen positiven Marketingeffekt für die Schlossstadt. Das hätten die Erfahrungen aus anderen Städten gezeigt. Petrauschke übrigens wird für seinen Dienstwagen keine Änderung beantragen: "Ich bin Landrat für alle Menschen im Rhein-Kreis Neuss - und dessen Kennzeichen ist ,NE'".

(ki-/abu)
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