Grevenbroich Kreis will EDV in Schulen modernisieren

Grevenbroich · Internet-Anschlüsse in den Berufsschulen sind nicht ausreichend, es kommt häufig zu Engpässen.

Der Rhein-Kreis Neuss will an seinen Berufs- und Förderschulen die Informations- und Kommunikationstechnologie - vom Internetzugang bis zur Hardware - modernisieren. Dafür will er unter anderem Mittel aus dem neuen Landesprogramm "Gute Schule 2020" nutzen. Über vier Jahre verteilt kann der Kreis ab 2017 mit insgesamt 7,4 Millionen Euro rechnen. Er erhält Darlehen der NRW-Bank, die Tilgung und Zinsen übernimmt das Land.

Die SPD-Fraktion hatte im Schulausschuss ein Modernisierungskonzept für die "Digitalisierung der Schulen" beantragt. Auch CDU, FDP und Grüne hatten Anträge und Fragen zu Förderprojekten und Beschaffungsplänen. Verwendungsmöglichkeiten für Fördermittel hat der Rhein-Kreis für seine Schulen im EDV-Bereich allemal, die Verwaltung hatte einen umfassenden Bericht vorgelegt. Ein Knackpunkt: die Internet-Anbindung. Die bisherigen Netzanschlüsse in den Berufsschulen seien nicht ausreichend, häufig komme es zu Engpässen, erklärt die Verwaltung. Auch aus Förderschulen gebe es Klagen.

Die Ausstattung der Berufskollwegs mit Computern ist eindrucksvoll: 1595 PC und Notebooks stehen in den vier Schulen zur Verfügung. Die Verwaltung und die Schulen möchten künftig aber mehr elektronische Wandtafeln (Smartboards) und mobile Geräte wie Laptops und Tablets im Unterricht einsetzen. Zudem sieht der Kreis im "Bring your Own Device"-Konzept ("Bring dein eigenes Gerät mit") neue Chancen. "Viele Schüler bringen leistungsfähige Smartphones und Tablets in die Schule mit, warum sollten wir dies im Unterricht nicht nutzen?", so Kreisdezernent Tillmann Lonnes. Allerdings seien zunächst Fragen der Programmsicherheit und Urheberrechte zu klären.

Handlungsbedarf besteht aber auch bei der Unterstützung bei EDV-Problemen. "Schon jetzt wird viel geleistet, aber es wäre gut, wenn uns für den Support ein oder zwei Mitarbeiter in der Schule zur Verfügung stehen würden", erklärte Bert Vennen. Der Leiter des Berufskollegs für Technik und Informatik im Neusser Hammfeld - dort lernen mehr als 2000 Schüler - zeigte wie Vertreter anderer Berufsschulen den Bedarf auf. "Wir haben in unserer Schule ein über viele Jahre gewachsenes Netz. Das muss erneuert werden." Auch an den Förderschulen gibt es reichlich zu tun. Oft werden Computer übernommen, die zuvor Jahre lang in Berufskollegs benutzt worden sind.

Die Politiker beschlossen im Schulausschuss, dass für die geplante Modernisierung Fördermittel beantragt und für die einzelnen Schulen Investitionsprogramme erstellt werden. Kritik am Land NRW übte - auch angesichts der knappen Zeit bis Programmbeginn - Markus Schumacher (FDP): "Die Schulpauschale wurde unter dieser rot-grünen Landesregierung nicht erhöht. Und nun wird im Hopplahopp-Verfahren ein Programm aufgelegt, das als großer Erfolg gefeiert wird."

(NGZ)
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