Grevenbroich Klimaschutzsiedlung in Grevenbroich geplant

Grevenbroich · RWE Power möchte neue Technologien zur Energieversorgung von Einfamilienhäusern in ganzen Wohnsiedlungen umsetzen.

Ein Vorbild entsteht zurzeit in Erkelenz. Dort werden momentan drei Musterhäuser in einer neuen Klimaschutzsiedlung errichtet, noch in diesem Jahr soll mit dem Bau der ersten zwölf Häuser begonnen werden. Es sollen so viele Passivhäuser wie möglich errichtet werden. Die Nachfrage ist groß, das Angebot wird gut angenommen. Eine ähnliche Siedlung soll auf Sicht auch in Grevenbroich entstehen. Das plant zumindest RWE Power - und hat einen entsprechenden Projektvorschlag für den Ideenwettbewerb der "Innovationsregion Rheinisches Revier" (IRR) eingereicht.

Neben der Schlossstadt steht auch die Nachbarkommune Bedburg als Standort auf der Agenda. Das bestätigt Guido Steffen, Unternehmenssprecher bei RWE Power. "Ziel ist es, in beiden Städten Wohnsiedlungen zu entwickeln, in denen flächendeckend auf neue Technologien zur Energieversorgung gesetzt wird", sagt er. Bislang würden bei der Erschließung neuer Baugebiete für Einfamilienhäuser noch immer konventionelle Konzepte zur Energieversorgung bevorzugt.

In dem als Modellprojekt "Energie im Einfamilienhausbau" beim IRR-Ideenwettbewerb eingereichten Konzept soll der Blick auf Alternativen gelenkt werden. Geplant sind dabei zwei verschiedene Ansätze: Erstens soll eine Brennstoffzellensiedlung errichtet werden; dabei sollen Kleinbrennstoffzellen zur Gewinnung von Wärme und Strom zur Versorgung eingesetzt werden. Zweitens ist eine Solarsiedlung mit weitgehend autarker Versorgung geplant, die über ein System aus Photovoltaik, Wärmepumpe und Stromspeicher erfolgen soll. Bei der Brennstoffzellensiedlung verweist Steffen zwar darauf, diese könne "weitgehend standortunabhängig" umgesetzt werden. Eine zentrale Voraussetzung gibt es aber dennoch: Eine Brennstoffzellensiedlung ist auf die sichere Versorgung mit Methan angewiesen. Sie kann jedoch über das örtliche Gasversorgungsnetz erfolgen.

Bei der Solarsiedlung hingegen soll ein neu entwickelter Lithium-Ionen-Energiespeicher eingesetzt werden, der ab April des kommenden Jahres verfügbar sein soll. Er soll überschüssige Photovoltaikenergie in Batteriemodulen für einen späteren Verbrauch bereithalten. Die Energie kann somit bei Bedarf abgerufen werden - zum Beispiel nachts oder in sonnenarmen Zeiten.

Im Rathaus werden die Pläne von RWE Power begrüßt. Dorothea Rendel und Ralf Müller vom Fachbereich Stadtplanung hatten bei der Vorstellung der städtischen Pläne für die IRR - dabei handelt es sich um die Entwicklung der interkommunalen Gewerbegebiete mit Jüchen und Rommerskirchen - auch einen Blick auf das Modellprojekt von RWE Power geworfen. Die Städte Grevenbroich und Bedburg sind als Projektpartner im Boot. Die Standortfrage sei noch nicht geklärt, es gebe es mehrere geeignete Flächen in der Schlossstadt. Zuletzt hat RWE bereits bei der Entwicklung des Neubaugebiets "Am Glockenstrauch" in Frimmersdorf erfolgreich zusammengearbeitet.

(NGZ)
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