Grevenbroich Klaus der Geiger live und auf Fotos in Grevenbroich

Grevenbroich · Mit einem Konzert eröffnet Deutschlands bekanntester Straßenmusiker die Fotoausstellung in der Versandhalle.

 Klaus der Geiger kommt zu Konzert und Fotoausstellung nach Grevenboich.

Klaus der Geiger kommt zu Konzert und Fotoausstellung nach Grevenboich.

Foto: Christel Plöthner

Deutschlands bekanntester Straßenmusiker, Klaus der Geiger, kommt nach Grevenbroich zu einem Konzert in der Versandhalle. Und dort eröffnet der "Mann mit der Latzhose", wie den mittlerweile fast 78-Jährigen Generationen von Musikfreunden kennen, zugleich eine Fotoausstellung, die sein Leben in Porträts dokumentiert. Dieser besondere "Fang" ist Kulturamtsleiter Stefan Pelzer-Florack gelungen, der auf die Arbeiten der Fotokünstlerin Christel Plöthner im vergangenen Jahr in Köln aufmerksam wurde. Dort gab es zum 77. Geburtstag von Klaus dem Geiger die Foto-Schau lediglich zu den Aufführungen in einem kleinen Theater zu sehen.

Pelzer-Florack fasste aber den Entschluss, die eindrucksvollen Porträts dem Grevenbroicher Publikum auch über einen längeren Zeitraum in der Versandhalle zu präsentieren. Dass nun Klaus der Geiger auch gleich zur Vernissage kommt und ein Konzert geben wird, freut den Kulturamtschef natürlich ganz besonders. Die Fotografin hat sich am Dienstag die Versandhalle angeschaut und den Ort für geeignet befunden. Christel Plöthner wird dort nun vom 4. Februar bis 4. März ihre Fotoausstellung präsentieren, die Klaus den Geiger in seinem musikalischen, aber auch in seinem politischen Engagement porträtiert, das ihn bis heute bewegt und umtreibt. Christel Plöthner kennt Klaus von Wrochem, wie der Musiker mit bürgerlichen Namen heißt, seit 1970 aus ihrer gemeinsamen Zeit in der Kölner Kommune "Bottmühle". Plöthner ist eine namhafte Berufsfotografin, die durch ihre Frauenbilder aus Bethlehem bekannt geworden ist, die sie auch als Fotobuch und Fotokalender festgehalten hat.

Bei der Ausstellungseröffnung im Beisein der Fotografin wird Klaus der Geiger am Sonntag, 4. Februar, ab 16 Uhr Werke von Astor Piazzolla und eigene Stücke spielen. Er bringt außerdem den jungen Kölner Jazz-Gitarristen Marius Peters mit. Da der Andrang zu Konzert und Ausstellung voraussichtlich groß ist, weist der Kulturamtsleiter auf den Kartenvorverkauf hin, der jetzt im Museum Villa Erckens startet. Dort können Karten für zwölf Euro unter Telefon 02181 608656 bestellt werden. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind samstags und sonntags von 13 bis 16 Uhr.

Klaus von Wrochem hatte zunächst ein bürgerliches Leben geführt und an der Musikhochschule in Köln studiert. Er war Geiger in diversen Sinfonie-Orchestern und im WDR und versuchte sich als moderner Komponist. So kam er in die USA. Doch durch den Vietnam-Krieg wurde er politisiert und näherte sich immer mehr der Hippie-Kultur an. 1970 kehrte er nach Köln zurück, wurde dort Kommunarde und Straßenmusiker: Als Klaus der Geiger oder auch als Asphalt-Paganini wurde er bundesweit bekannt. Denn Klaus fehlte bei keiner großen linkspolitischen Demonstration.

Noch heute gibt der vitale Senior, der am 20. Januar 78 Jahre alt wird, 80 bis 90 Konzerte im Jahr. Dabei steht er in seiner unverkennbaren Latzhose vor seinem Publikum in Sälen, auf Bühnen ebenso wie auf den Straßen. Mit Klaus dem Geiger haben auch viele prominente Musiker wie beispielsweise der BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken musikalisch und politisch zusammengearbeitet.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort