Grevenbroich Kirchen gehen die Messdiener aus

Grevenbroich · Immer weniger Kinder wollen Messdiener werden. Der Seelsorgebereich Elsbach/Erft möchte jetzt auch Erwachsene als Ministranten gewinnen.

 Gordon Wilhelm ist einer von circa 120 jugendlichen Messdienern, die in den Gemeinden des Seelsorgebereichs Elsbach/Erft Dienst tun.

Gordon Wilhelm ist einer von circa 120 jugendlichen Messdienern, die in den Gemeinden des Seelsorgebereichs Elsbach/Erft Dienst tun.

Foto: Berns

Sie unterstützen den Pfarrer bei der Gabenbereitung, klingeln zur Wandlung und sammeln die Kollekte: Messdiener sind fester Bestandteil des Gottesdienstes. Doch die Zahl der Ministranten ist im Seelsorgebereich Elsbach/Erft erheblich zurückgegangen. Die Kirche möchte nun auch junge Erwachsene gewinnen, um die gelichteten Messdiener-Reihen auffüllen.

In den fünf Gemeinden des Seelsorgebereichs "haben wir insgesamt noch etwa 110 bis 120 Messdiener. Die Zahl ist in den vergangenen 15 Jahren stark gesunken", sagt Kaplan Michael Mohr. In St. Peter und Paul gebe es etwa 20, in St. Stephanus Elsen seien knapp 40 aktiv - vor 15 Jahren waren es dort rund 100", so Mohr. In St. Mariä Himmelfahrt in Gustorf gebe es nur noch rund zehn bis 15 Messdiener. "Gustorf ist, was die Ministranten angeht, unser Sorgenkind. Da klemmt es. Es gab schon Samstagabend-Messen ohne Messdiener", sagt Mohr.

Gründe für den Rückgang im Seelsorgebereich sieht er mehrere. "Es kommen weniger Menschen als früher in die Kirche, damit geht auch die Zahl der Kinder zurück, die bereits sind, Messdiener zu werden", so Mohr. "Außerdem gibt es heute mehr Freizeitangebote, und viele Jugendliche sind heute nachmittags länger - bis 16 Uhr - in der Schule. Manchen ist es dann zuviel, etwa noch die Messdienergruppe zu besuchen", berichtet der Kaplan. "Wir haben im Pfarrgemeinderat überlegt, wie es weitergehen kann."

Eine Lösung: Auch mehr Erwachsene sollen Messdiener-Gewänder anlegen. "Der Ministrantendienst ist ein wichtiger Dienst der Gemeinde am Altar. Ich fände es schön, wenn Erwachsene sich bereitfinden würden, Gott und dem Priester am Altar zu dienen", appelliert Pfarrverweser Monsignore Guido Assmann. "Dabei gehe es weniger darum, "dass Kännchen zum Altar getragen werden", sondern darin drücke sich "die aktive Teilnahme am Heilswirken Gottes aus", so Guido Assmann. "Wir möchten neben Kindern jüngere Erwachsene im Alter bis etwa Mitte 30 gewinnen", erläutert Mohr. "Wir versprechen uns davon, dass diese Altersgruppe auch gut Jüngere, Kinder und Jugendliche, motiviert - nach dem Motto: ,Ich bin dabei, machst Du auch mit?". Auch Betreuer für die Messdienergruppen würden gesucht. Erwachsene, die sich für den Ministrantendienst interessieren, können sich an Kaplan Mohr wenden (Telefon 02181 4737977). Mitbringen sollen sie "Neugierde und die Bereitschaft, mindestens einmal im Monat, gern häufiger den Dienst zu übernehmen". Die Vorbereitung auf die Aufgaben stellt sich Mohr "bei einem Glaubensgespräch" vor.

Von sinkenden Messdiener-Zahlen sind auch andere Gemeinden in der Stadt betroffen. Es sind weniger geworden", sagt Daniel Gentner, Gemeindereferent in der Pfarreiengemeinschaft Vollrather Höhe "In unseren sechs Gemeinden sind es schätzungsweise 120 bis 130. Erwachsene als Ministranten werden bei uns aber noch nicht gesucht."

In Korschenbroich-Glehn springen in der Woche, wenn Schüler nicht können, eine ganze Reihe von Senioren-Messdienern ein.

(NGZ)
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