Grevenbroich Kindergartenkinder gestalten anrührende Bilder ihrer Heimat

Grevenbroich · Unter dem Jahresmotto "Zusammen sind wir Heimat" der Caritas entstand das Projekt "Zeig mir deine Heimat". Dazu hatte die Caritas verschiedene Kindergärten zum Mitmachen aufgefordert.

 Geklebt und mit Herzen besiegelt: so sehen Kinder ihre Heimat.

Geklebt und mit Herzen besiegelt: so sehen Kinder ihre Heimat.

Foto: Berns

Die Kinder, alle im Alter zwischen drei und sechs Jahren, durchliefen gemeinsam mit ihren Erzieheren einen pädagogischen Prozess mit kreativen Ergebnissen zur Darstellung dessen, was für sie ganz individuell der Begriff "Heimat" bedeutet. An diesem Pilotprojekt waren die Kitas Kinderhaus Regenbogen in Allrath, die Kita Südstadt sowie das Familienzentrum St. Pantaleon in Hochneukirch beteiligt. Am 5. Juli versammelten sich die Kinder in der Caritas zum Austausch ihrer Ergebnisse. Dabei stellte die Caritas außerdem Comic-Filme zu den Themen Heimat, Integration und örtliche Heimat verlassen zu Verfügung. Dass die Kinder "Aspekte aus anderen Kulturen übernehmen", wie die Leiterin der Erziehungs- und Familienberatung Birgit Röttgen sagt, zeigte sich zum Beispiel, als die Kinder aus der Südstadt gemeinsam auf afrikanischen Trommeln ein Lied vorspielten. Das wird in der Kita oft gemeinsam gesungen. Anschließend wurden die gemalten und gebastelten Ergebnisse präsentiert. Es gab dabei viele beklebte und beschriebene, bunte Plakate. "Die Kinder verbinden ihre Heimat viel mit Gerüchen, Tönen und Bildern", sagt Birgit Röttgen. Das Kinderhaus Regenbogen hatte ein aktuelles Thema umgesetzt: der örtliche Bäcker schließt bald. Deshalb wurde auf Papp-Kuchentellern gemalt und geschrieben, weil auch der Bäcker ein Stück Heimat ist. Dies war Anregung für das Thema Entwurzelung, das beispielsweise Kinder aus anderen Ländern nur zu gut kennen. Auf einem anderen Plakat waren drei verschiedenfarbige Armreifen, die Neugeborene in Pakistan traditionell bekommen, befestigt. Eine Mutter stiftete auch eine türkische Gebetskette mit den für sie typischen Augen. Auch hier flossen somit andere Kulturen in das Projekt ein. Die Kinder waren sichtlich stolz auf ihre Beiträge. Sie konnten verstehen, dass es oft mehr eine Frage der Beziehungen als eine des Ortes ist, ob man sich heimisch fühlt. So war auf einer weiteren Darstellung zu lesen: "Heimat ist der Ort, der mir Geborgenheit und ein Gefühl von Sicherheit gibt" und "Heimat können auch Menschen sein, bei denen man sich geborgen fühlt". Die Aktion war ein Erfolg und wurde von den Kindern und Eltern großartig umgesetzt.

(AnHo)
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