Grevenbroich Kennzeichen-Diebstähle leicht rückläufig

Grevenbroich · Die Anzahl der Diebstähle nimmt ein wenig ab, Nummernschilder bleiben aber eine begehrte Beute.

Das hat Claus Schäfer seinen Urlaub versalzen: Der 50 Jahre alte Medienberater wollte an einem Montagmorgen zu seinem Auto gehen, als er merkte, dass etwas anders ist: Beide Nummernschilder fehlten. Sie wurden in der Nacht gestohlen, selbst am frühen Morgen, als seine Frau zur Arbeit ging, sollen sie noch da gewesen sein. Was für Schäfer dann folgte, war ein Urlaub, der ihn einiges an Nerven und Geld gekostet hat.

"Ich habe natürlich zuerst Anzeige erstattet", sagt Schäfer. Das Auto ließ er stehen, verbrachte eine Stunde bei der Polizei, ehe er sein Fahrzeug ummelden wollte. "Man kann ja nicht einfach zur Zulassungsstelle gehen und sagen: Mir wurde das Kennzeichen geklaut, ich brauche ein neues", sagt Schäfer. Auch eineinhalb Wochen nach seinem Besuch bei der Zulassungsstelle hat er noch immer kein neues Nummernschild. Auf Post von seiner Versicherung wartet er ebenfalls noch. Hinzu kommen die Kosten: Für die neuen Kennzeichen bezahlt er 30 Euro, die Ummeldung kostet noch einmal so viel. Sein altes Zeichen ist ebenfalls passé: Nach einem Diebstahl setzt die Polizei es auf ihre Fahndungsliste, danach kann eine Zeit lang nicht neu vergeben werden.

Für die letzten drei Monaten des vergangenen Jahres vermeldete die Polizei 26 Kennzeichendiebstähle in Grevenbroich. 2014 waren es im gleichen Zeitraum noch 37. Dies bilde laut Polizeisprecherin Daniela Dässel allerdings nur die "normalen Schwankungen" ab. Insgesamt sei die Zahl allenfalls "leicht rückläufig". Insgesamt 76 Mal schlugen Diebe im vorletzten Jahr in der Stadt zu, die Zahlen von 2015 will die Polizei demnächst veröffentlichen. Kennzeichendiebe nutzen die Schilder meist zum Tankstellenbetrug.

"Wer eine Garage hat, ist klar im Vorteil", sagt Dässel. "Ansonsten wird es schwierig, sich vor Dieben zu schützen." Entscheidend sei der Ort, an dem das Auto steht und wie viele Leute "ein Auge darauf haben". Schäfer zumindest wird sein Auto so schnell nicht wieder an der Straße Am Mausacker abstellen: "Das ist jetzt wieder sicher in der Garage."

(bur)
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