Grevenbroich Kapellener klagen über fehlende Ganztags-Plätze

Grevenbroich · Ein Thema überschattete den jüngsten CDU-Bürgertreff in Kapellen völlig: die fehlenden Plätze im offenen Ganztag der Grundschule. Mehr als 30 Besucher waren gekommen, die meisten wollten ihren Unmut über die Unterversorgung an Betreuungsplätzen im Stadtteil deutlich machen.

Dabei hatte der Ortsverband unter Vorsitz von Maria Becker ein anderes Thema in den Vordergrund stellen wollen. Unter dem Titel "Zufrieden?" waren Interessierte zu einer Halbzeitkritik der politischen Arbeit vor Ort eingeladen. Weil die CDU aber gleichzeitig in ganz Kapellen eine Postkartenaktion unter der Überschrift "Wo bleiben unsere Kinder?" gestartet hatte, dominierte dieses Thema den Abend.

"In Kapellen fehlen Plätze zur offenen Ganztagsbetreuung. Außerdem hat die Grundschule ihre Kapazitätsgrenze erreicht", sprach Ratsherr Ralf Cremers aus, was viele Eltern so ärgerlich macht. "Auch die CDU hat die Entwicklung verschlafen", lautete der Vorwurf einiger Eltern, die die Zustände an der Grundschule für unzumutbar hielten. "Die Arbeit in der Grundschule ist gut", meinte Ratsfrau und Schulausschussmitglied Sabina Kram. "Es fehlen nur die notwendigen Kapazitäten, die müssen dringend geschaffen werden."

Maria Becker verwies darauf, dass der Ortsverband in Sachen Kinderbetreuung bereits seit einigen Jahren aktiv sei. So berichtete sie auch über einen Antrag, in dem CDU die Verwaltung zur Prüfung aufforderte, ob weitere Plätze im offenen Ganztag notwendig seien.

Insbesondere die beiden Bauabschnitte des Kapellener Neubaugebiets haben die Bevölkerung des Stadtteils um über 1000 Menschen in den vergangenen Jahren wachsen lassen. "Da sind vor allem junge Familien mit kleinen Kindern zugezogen, dass kann sich jeder im Ort ansehen", sagte ein Anwohner, der seine Unzufriedenheit über die vorgefundene Infrastruktur deutlich machte. "Es müssen auch die notwendigen Betreuungsplätze geschaffen werden." Einige Eltern kündigten bei der Versammlung an, sich über die CDU-Postkartenaktion hinaus an den Bürgermeister und die Vorsitzenden der zuständigen Ausschüsse wenden zu wollen.

(NGZ)
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