Grevenbroich Kanuten werben beim Sommerfest für ihren Sport

Grevenbroich · Kanuten sind sehr fleißig, und offensichtlich gibt es in ihren Kreisen keine Starallüren. So jedenfalls ist es beim Kanu-Club Grevenbroich, der einer der erfolgreichsten Teams in der Szene ist, aber um seine Helden wie Heide Schröter - eine der ersten Goldmedaillengewinnerinen - kein Aufhebens macht. So jedenfalls konnte man hochdekorierte Fahrer zum Anfassen beim Sommerfest erleben.

 Beim Sommerfest paddelte Vereinschef Karl Peter Reinders interessierte Neulinge persönlich über die Erft.

Beim Sommerfest paddelte Vereinschef Karl Peter Reinders interessierte Neulinge persönlich über die Erft.

Foto: Lothar Berns

"Die Resonanz war gut", fasst Karl Peter Reinders, einstiger Top-Paddler und inzwischen Clubchef, die fröhliche Party zusammen. Am Bootshaus und am Erftstauwehr lagen Rodeo-Boote, Vierer- und Zehnerkanadier zum Einstieg bereit. Entlang des Flüsschens ging es bis zum Tierpark, eine "schöne und romantische Strecke", die sehr viele Menschen nutzen. Dazu nahmen die Neulinge unter Anleitung der Vereinsmitglieder selbst das Paddel in die Hand, um ein Gefühl fürs Objekt zu bekommen.

"Wir hätten nur auf mehr interessierte junge Leute gehofft", denn den Wassersportlern fehlt es an Nachwuchsmitgliedern. Was den Sport so faszinierend gestaltet? "Du bist immer in der Natur - und ob Leistungssport oder Wanderfahrt, die ganze Welt lässt sich vom Wasser aus erkunden", erklärt der 60-Jährige, der im Alter von 13 Jahren diese Sportart für sich entdeckte. Island, Neuseeland, Norwegen oder Kanada - "das ist ein vielfältiges Feld". Speziell in Grevenbroich ist die Erft das "optimale Gewässer und bietet gute Trainingsmöglichkeiten", denn das Wasser ist nicht so kalt. Allerdings ist der niedrige Wasserstand ein "riesiges Problem". Wer den Flutgraben am Bootshaus des Vereins aus der Vergangenheit kennt weiß, wie hoch der Wasserpegel hier in den 70er, 80er und 90er Jahren war und nun im Nirwana zu verschwinden droht. "Wir sind im permanenten und guten Dialog mit dem Erftverband", sagt der Vereinsvorsitzende. "Verabredet ist, dass wir uns um deren Unterstützung nicht sorgen müssen." Um spezielle Techniken einüben zu können, existiert außerdem ein Eiskanal.

Neulinge können sich jederzeit zum Probetraining anmelden, Infos im Netz via www.erftkanu.de. Schwimmen zu können, ist wichtig. Denn je nach Fahrstil und Risikobereitschaft geht es schon mal ins Wasser. "Und mit der Eskimorolle wieder hinaus.". Eine gewisse Affinität zur Natur ist von Vorteil, und das Workout kann beginnen. Nicht bloß der Körper wird trainiert, Sitzen mehrere Sportler zusammen in einem Boot, schulen sie den Umgang miteinander, die Disziplin und Dynamik in der Mannschaft.

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