Karneval in Grevenbroich Kamelle-Regen beim Orkener Nelkensamstag-Zug

Grevenbroich · Über 400 jecke Karnevalisten in 21 Gruppen zogen am Samstagnachmittag durch Grevenrboich-Orken. Nach fünfjähriger Pause konnten die "Grielächer" in diesem Jahr erstmals wieder mit einem Dreigestirn an der Spitze feiern.

Grevenbroich: So schön war der Karnevalszug in Orken 2017
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Grevenbroich: So schön war der Karnevalszug in Orken 2017

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Foto: Sebastian Draxl

Zum Umzug standen hunderte Besucher teilweise in mehreren Reihen an der Richard-Wagner Straße und in ganz Orken. Bunt kostümiert versuchten dabei vor allem die jungen Karnevalisten mit kräftigen "Helau-Rufen" möglichst viel Kamelle abzubekommen. Mit etwas Verspätung konnte Zugleiter Salvatore Barranco gegen 14.45 Uhr den Startschuss zum Orkener Umzug erteilen. "Ich bin froh, dass sich wieder so viele Teilnehmer für den Umzug gefunden haben, und wir in Orken weiterhin so schön Karneval feiern können", sagt der 69-Jährige, der in diesem Jahr zum ersten Mal als Zugleiter fungiert. "Viele Posten im Vorstand wurden neu besetzt, da mussten wir uns erst einmal einarbeiten", sagt Barranco.

Sichtlich hochmotiviert traf sich schon eine Stunde vor Beginn des Umzugs das Orkener Dreigestirn auf dem Kirmesplatz. Für Prinz Dominik Speck, Bauer Wolfgang "Wolle" Kirsch und Jungfrau Peter "Petra" Stückmann ist der Umzug der Höhepunkt der Session. "Natürlich freut man sich am meisten auf den Umzug im eigenen Ort. Deshalb haben wir uns ja auch entschlossen das Dreigestirn zu stellen. Wir sind eng mit dem Brauchtum verbunden und wol-len diese Feste erhalten", sagt Prinz Dominik, der hoch auf dem Prinzenwagen zum Beginn des Umzugs alle Gruppen persönlich vorstellte.

Neben insgesamt fünf großen Wagen traf man unter den Zugteilnehmern auch viele kleine Fußgruppen. So auch die "Legomännchen" rund um Beate Bronneberg (52). Die elf Freunde haben bereits an Neujahr in vielen Stunden Arbeit die Kostüme selber gebastelt. "Aus Styropor und Pappe haben je einen Körper und einen großen Kopf gebastelt. Dennoch ist jedes Legomännchen individuell", sagt Bronneberg nicht ohne Stolz.

Farbenfroh ging es auch bei "der bunten Truppe" zu. Die Mitglieder zwischen fünf und 67 Jahren gehen in diesem Jahr zum elften Mal in Orken mit. "Aufgrund dieses Jubiläums tragen wir alle Kostüme, die wir in den vergangenen Jahren zum Umzug getragen haben", erklärt Vanessa Delvos. Doch auch bunte Mottos haben sich die Orkener in diesem Jahr überlegt. Als Bienchen und Blümchen verkleidet verteilten "De Schotterplacks" ordentlich Kamelle unter den Feierenden. "Wir kommen alle aus Orken und für uns ist der Umzug eines der schönsten Ereignisse im Jahr", sagt Daniel Hemmerling (38).

Für Aufsehen sorgte auch die seit 13 Jahren bestehende Kopie des "echten" Orkener Dreige-stirns. Das "Schiller-Dreigestirn" gehört mit eigenem Prinzenwagen seither zu einer festen Institution des Orkener Umzugs. Prinz Uwe Zschieschang, Bauer Thomas "Häbbät" Häntsch und Jungfrau Paul "Pauline" Faßbender feiern hoch auf dem durch Spenden finanzierten Prin-zenwagen. "Dabei stehlen wir dem echten Prinzenpaar natürlich nicht die Show", versichert Prinz Uwe Zschieschang lachend.

Nach dem Umzug trafen sich die Jecken zur "After-Zoch-Party" im Festzelt auf dem Kir-mesplatz. Dort feierten die Orkener bereits am Altweiber-Donnerstag bis spät in den Abend. Für das Dreigestirn endet die Session allerdings nicht bereits am Samstagabend. "Wir haben bis Aschermittwoch noch einige Termine, auf die wir uns sehr freuen", sagt Prinz Dominik.

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