Serie Innovative Firmen "Jetzt kommt Kurth" - die Spielzeugexperten

Grevenbroich · Manfred Kurth gründete seine Spielzeugvertriebsfirma mit einem Transporter. Mittlerweile verfügt er über große Hallen in Hochneukirch.

Hochneukirch Ganz egal, wo Manfred Kurth auftaucht, da schafft er es auf Anhieb, eine heitere Grundstimmung zu erzeugen. Alleine der Firmenname zaubert schon automatisch ein Lächeln ins Gesicht: "Jetzt kommt Kurth", hat der 61-jährige sein Vertriebsunternehmen für pädagogisches Spielzeug getauft. "Und jeder denkt sofort an den Hit: Hier kommt Kurt, ohne Helm und ohne Gurt", zitiert er aus dem bekannten Song von Frank Zander. Klein angefangen hatte Manfred Kurth, als er sich im Jahr 2002 selbstständig machte. Mit einem Mercedes-Sprinter voller Spielzeug und Materialien fuhr er zunächst über die Lande und machte sich im doppelten Sinne einen Namen: "Wenn ich an der Ampel anhielt, haben die Leute in ihren Autos sofort angefangen, sich im Rhythmus des Kurt-Liedes zu bewegen und es zu singen", erzählt der Senior-Chef lachend. Und zugleich habe sich der ungewöhnliche, aber eben auch einprägsame Firmenname schnell herumgesprochen.

Die Tage des Mercedes-Sprinters sind schon lange vorbei. "Jetzt kommt Kurth" hat ein schnelles und stetiges Wachstum hinter sich. Und Manfred Kurth prognostiziert eine weitere Expansion bundesweit: "In Deutschland werden immer mehr Kindertagesstätten und Krippen geschaffen. Und damit erweitert sich unser Markt immer mehr", sagt er.

In Hochneukirch an der Siemensstraße hat der Firmengründer, dessen Söhne Dennis (35) und Dominik (33) mittlerweile ebenso zum Betrieb gehören wie Schwiegertochter Andrea, einen Stammsitz mit 1000 Quadratmetern Lagerfläche und 250 Quadratmetern Büro- und Serviceräumen geschaffen. Und ab Mitte des Jahres sollen alle 4000 Artikel der Firma auch in einem eigenen Online-Shop angeboten werden. Dazu hat die Firma eigens einen Computerfachmann eingesellt.

16 Mitarbeiter und eine kaufmännische Auszubildende gehören zum Team: "Wir bilden seit 2012 aus", berichtet Kurth. Seither seien bereits die ersten zwei Auszubildenden übernommen worden, fügt er hinzu. Und dann spricht der stolze Großvater: "Für die dritte Firmengeneration ist mit meinen Enkeln Niklas und Jannis auch schon gesorgt." - Diese Herren Kurth sind allerdings erst ein beziehungsweise zwei Jahre jung und spielen noch lieber selbst mit dem großen Warenbestand der Firma, als ihn zu veräußern.

Die Söhne Dennis und Dominik hätten aber die freie Berufswahl gehabt und ihre kaufmännische Berufsausbildung außerhalb gemacht, fügt Manfred Kurth hinzu: "Sie sind freiwillig zurückgekommen." So sollen auch die Enkel eines Tages die freie Wahl haben, ob sie das Familienunternehmen fortführen wollen. Die Familie Kurth stammt übrigens nicht aus Jüchen, sondern aus Erkelenz. Auf das Firmengelände war Manfred Kurth durch Zufall gestoßen, als er eine dort ansässige Autowerkstatt besuchte. Und der Standort sei ideal: "Er ist verkehrstechnisch auch für unsere Mitarbeiter durch die Autobahn und die Eisenbahn bestens angebunden", lobt Kurth. Gut erreichbar muss die Firma auch aus einem anderen Grunde sein, denn Kurth hat sich zum Ziel gesetzt, dass Bestellungen, die bis 14 Uhr eingehen, möglichst am nächsten Tag beim Kunden eintreffen. Dafür fährt ein Paketdienst täglich mehrfach den Betrieb an. Aus dem 500 Seiten starken Katalog mit den 4000 Artikeln bekannter Hersteller bis hin zu Möbeln für Kindergärten oder großen Freiluftspielgeräten wird dann alles von Hochneukirch auf die Reise geschickt.

(NGZ)
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