Grevenbroich Jägerzug übernimmt die Patenschaft für Sitzbank

Grevenbroich · Walter Porsch kam als Flüchtling nach Grevenbroich, wurde in der Schlossstadt heimisch und war bis zu seinem Tod im April ein begeisterter Schütze.

 Phillip Weuften, Silvia Jallow, Daniel Obst, Nick Nowak und Marcello Jallow an der Bank im Park.

Phillip Weuften, Silvia Jallow, Daniel Obst, Nick Nowak und Marcello Jallow an der Bank im Park.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Sein Jägerzug Waidmannsheil übernahm an seinem Lieblingsplatz im Stadtpark nun die Patenschaft für eine Sitzbank. Täglich spazierte Walter Porsch, der im Alter von 87 Jahren verstarb und 60 Jahre Fahnenträger im Jägerzug Waimannsheil war, um die Villa Erckens, wo er auf einer Bank saß und den Blick auf die Erft genoss.

Für diese Bank wird nun sein Jägerzug Waidmannhsheil, zu dem sein Enkel Marcello Jallow (24), Zugführer Phillip Weuffen (24) und fünf junge Männer gehören, die Pflege übernehmen. "Mein Vater war Gründungsmitglied des Jägerzuges. Noch im letzten Jahr ist er mit dem Ehrenoberst in der Kutsche mitgefahren und hat sich sehr gefreut", erzählt seine Tochter Silvia Jallow. Nach dem Krieg sei Walter Porsch mit 22 Jahren aus Oberschlesien geflohen.

Seine Eltern und eine Schwester waren verschollen, in Grevenbroich sei er zunächst völlig alleine gewesen. "Aber Grevenbroich ist ihm eine Heimat geworden, er hat hier Wurzeln geschlagen", erzählt seine Tochter, die sich freut, dass Bürgermeisterin Ursula Kwasny und der Bürgerschützenverein (BSV) dem Schützenzug ermöglichten, die Patenschaft der Bank an Porschs Lieblingsplatz zu übernehmen. "Diese Würdigung bedeutet mir sehr viel", sagt Silvia Jallow. Walter Porsch sei ein ruhiger Mensch gewesen, der um seine Person nie viel Aufheben gemacht habe. "Auf seiner Lieblingsbank an der Erft sitzen oft Menschen, die ähnlich wie er anfangs in Grevenbroich in einer besonderen Lebenssituation sind", meint Silvia Jallow.

(uwr)
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