Grevenbroich IRR soll sich für die "Regionale" bewerben

Grevenbroich · SPD-Landtagsabgeordnete aus dem Revier erhoffen sich Millionenbeträge für den Strukturwandel.

 Die IRR entwickelt Strategien für die Zeit nach der Braunkohle.

Die IRR entwickelt Strategien für die Zeit nach der Braunkohle.

Foto: LBER

Die Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) soll sich für das NRW-Strukturförderprojekt "Regionale" 2022 oder 2025 bewerben. Das fordern die SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Thiel, Guido van den Berg und Stefan Kämmerling. Erhalte die IRR den Zuschlag, könne mit Fördermitteln von etwa 100 Millionen Euro gerechnet werden, sagen die Politiker. Das Geld soll ausschließlich für Strukturwandel-Projekte in der Kraftwerks- und Bergbau-Landschaft eingesetzt werden.

"Die Chancen stehen nicht schlecht", meint Rainer Thiel: "Denn unter dem Dach der IRR sind bereits 75 Projektideen und Strategien für die Zeit nach der Braunkohle entwickelt worden." Erhalte die Innovationsregion den Zuschlag für die "Regionale", könnten einzelne Vorhaben mit Hilfe der Fördergelder schon ab 2019 in Angriff genommen und 2022 oder 2025 präsentiert werden. In diese Zeitachse fällt das Abschalten des Kraftwerks Frimmersdorf, zudem steht der Tagebau Inden kurz vor der Auskohlen. "Das sind Voraussetzungen, um das Revier mit einer Leistungsschau unter dem Motto ,Strukturwandel in Echtzeit' darzustellen", sagt Thiel.

Durch den Bergbau sind revierweit etwa 5000 Hektar an Infrastrukturfläche freigeworden, die für die unterschiedlichsten Projekte genutzt werden kann. Vor allem müssten dort Alternativen für die künftig zwischen 10.000 und 20.000 wegfallenden Arbeitsplätze in Tagebauen und Kraftwerken geschaffen werden, fordern die Landespolitiker. "Wir brauchen auch in Zukunft Industriearbeitsplätze in der Region", macht Guido van den Berg deutlich. Das Ziel der drei Abgeordneten: Das Revier soll sich als Modellregion für vorausschauende Struktur- und Industriepolitik profilieren und somit ein über Nordrhein-Westfalen hinausragendes Zukunftsbeispiel schaffen. Der Grundstein dafür sei mit den IRR-Projekten gelegt, meint Rainer Thiel: "Die Region wird sich somit nicht als Bettler bewerben, sondern selbstbewusst mit tollen Ideen auftreten."

Der Aufsichtsrat der IRR GmbH lässt die Bewerbung für die "Regionale" zurzeit prüfen, zum Ende dieses Monats wird eine Entscheidung getroffen. Guido van den Berg geht von einem positiven Votum aus, "so dass die Bewerbung fristgerecht bis zum 9. Dezember beim Land eingereicht werden kann". Im April nächsten Jahres wird in Düsseldorf entschieden, wer den Zuschlag für die "Regionale" erhalten wird.

Konkurrenzlos wird die IRR nicht in den Wettbewerb gehen. Zu den Mitbewerbern gehört die Initiative "NiederRheinLande - Regionale im Fluss", die im Oktober von Landräten und Bürgermeistern vom Niederrhein gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein auf der Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München präsentiert wurde.

(NGZ)
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