Grevenbroich Innenminister Ralf Jäger diskutiert über Flüchtlinge

Grevenbroich · Bürgermeisterkandidat Klaus Krützen lud Minister ein.

 Innenminister Ralf Jäger (l.), Daniel Rinkert und Klaus Krützen (r.).

Innenminister Ralf Jäger (l.), Daniel Rinkert und Klaus Krützen (r.).

Foto: LB

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bringt das Beispiel vom Hürdenlauf gleich zweimal: Land und Kommunen würden versuchen, den Lauf zu meistern - und der Bund sitze auf der Tribüne und applaudiere. Mit Hürdenlauf ist das Meistern der Flüchtlingswelle gemeint, und da fordert Jäger mehr Unterstützung aus Berlin. Das Meistern der Flüchtlingswelle sei eine der großen Herausforderungen des Jahrzehnts. "Es läuft längst nicht alles rund", sagt Jäger. "Aber ich bin sicher, dass wir das hinbekommen."

Im Café Pause war der Minister gestern auf Einladung von Bürgermeisterkandidat Klaus Krützen (SPD) zu Gast. Schwerpunkt bei dem Gespräch war die Flüchtlingspolitik. Nur einen fünfminütigen Fußmarsch vom Café entfernt befindet sich die Notunterkunft in der Alten Feuerwache. Krützen betonte, dass ihm Art und Weise, wie sich die Grevenbroicher für die 150 dort untergebrachten Flüchtlinge eingesetzt haben, imponiert habe. "Wenn ich das sehe, bin ich stolz, Grevenbroicher zu sein", sagt er. Zugleich verurteilte er die Vorkommnisse in Kommunen wie Heidenau und Freital. "Es ist ein Zeichen für uns alle, dass die Anständigen aufstehen müssen und solchem Gedankengut keinen Millimeter Platz lassen."

Krützen und Jäger sprachen sich ebenso wie Landratskandidat Hans-Christian Markert (Grüne), der an einem Teil der Diskussion teilnahm, für eine aktive Willkommenskultur aus. Dabei verschwiegen sie nicht, dass große Herausforderungen auf Grevenbroich warten. "Zurzeit leben 486 Asylbewerber plus die 150 Flüchtlinge in den Notunterkünften in der Stadt. Bis Jahresende rechnen wir mit weiteren 350 Flüchtlingen, und 2016 mit weiteren 600", sagte Krützen. Es müssten adäquate Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden, die sich möglichst gleich über alle Stadtteile verteilen. Hans-Christian Markert forderte zudem: "Wir brauchen eine kreisweite Koordinierung."

(NGZ)
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