Grevenbroich Ines Neuburg und Ingrid Obendiek stellen in der Galerie Dielämmer aus

Grevenbroich · "Sein und Werden - Werden und Sein": Der Titel der Ausstellung von Ines Neuburg und Ingrid Obendiek deutet an, dass die Bilder und Objekte, die zurzeit in der Galerie Dielämmer zu sehen sind, mehr als nur dekorativ sein wollen. Sie entstehen aus der Tiefe des geistig-philosophischen Raumes heraus. Der Unterschied: Während Ines Neuburg von einem konkreten Gegenstand beziehungsweise einer Landschaft ausgeht, nimmt Ingrid Obendiek eine Abkürzung: Sie braucht nichts Reales im Hinterkopf, ihr reichen als Auftakt ein paar Farbklänge als Dialogpartner. Daraus entwickeln sich dann die Kunstwerke - Exponate, die Bewegungen zum Ausdruck bringen.

 Stellen gemeinsam aus: die Künstlerinnen Ingrid Obendiek aus Düsseldorf und Ines Neuburg aus Neuss.

Stellen gemeinsam aus: die Künstlerinnen Ingrid Obendiek aus Düsseldorf und Ines Neuburg aus Neuss.

Foto: A. Woitschützke

Ingrid Obendiek lebt in Düsseldorf. Sie studierte an der Kunstakademie und war später in der Erwachsenenbildung aktiv. Die 84-Jährige arbeitet gerne mit Fundstücken, vor allem aus Holz. Da ist zum Beispiel ein Ausschnitt aus einer Pappel, die dem Sturm Ela zum Opfer gefallen war. Die Innenseite bekam durch das Aufkleben von Reispapier eine neue Anmutung, die Rinde wurde mit weißer Farbe zum Hingucker. Wachs sorgt immer wieder für samtige Oberfläche - das gilt für Objekte und Bilder. Mitunter hat die Künstlerin das bemalte Reispapier zerrissen und durch den Überzug mit Wachs auf der Leinwand fixiert. Weiß und Ockergelb sind typische Farben, die schwarze Tusche auf der Wachsschicht sorgt für überraschende Ergebnisse.

Ines Neuburg hat sich unter anderem bei Ingrid Obendiek ausbilden lassen. An Kreativität mangelt es der 75-jährigen Neusserin nicht. Die Absolventin der Textilingenieurschule Krefeld hat zehn Jahre lang Entwürfe für Textilien gemacht. Zur Malerei kam sie 1999. Sie arbeitet vergleichsweise stark farbig. Der Betrachter glaubt, Landschaften zu erkennen aus unterschiedlichen Perspektiven. "Meine Bilder laden zum Träumen ein, erzählen Geschichten", sagt die 75-Jährige. Sie lassen dem Betrachter reichlich Raum für eigene Assoziationen. Das Fließende, das Veränderung bedeutet, ist wie bei Ingrid Obendiek ein charakteristisches Merkmal.

Die Ausstellung an der Alte Bergheimer Straße 7 ist bis zum 23. März freitags von 18 bis 20 Uhr, sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

(NGZ)
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