Grevenbroich "Ich möchte zu den Menschen gehen"

Grevenbroich · Florian Ganslmeier hat im Bereich Elsbach/Erft seine Arbeit als Kaplan aufgenommen. Künftig wird er auch in den anderen beiden Seelsorgebereichen in der Stadt wirken. Trotz seines Namens - ein Bayer ist er nicht.

 Florian Ganslmeier, neuer Kaplan im Seelsorgebereich Elsbach/Erft, war gestern mit bei der Schüler-Wallfahrt in Noithausen mit 350 Kindern.

Florian Ganslmeier, neuer Kaplan im Seelsorgebereich Elsbach/Erft, war gestern mit bei der Schüler-Wallfahrt in Noithausen mit 350 Kindern.

Foto: G. Salzburg

Seine Wohnung am Ostwall hat er bereits bezogen, zurzeit knüpft Florian Ganslmeier Kontakte, verschafft sich einen Überblick über seinen neuen Wirkungskreis - und der ist beachtlich. Der 37-Jährige ist neuer Kaplan im Seelsorgebereich Elsbach-Erft mit fünf Gemeinden. Sein Vorgänger Michael Mohr ist nun in Solingen tätig. Neu im Team in Grevenbroich ist auch Pfarrvikar Andreas Schönfeld. Ganslmeier - das klingt nach einem "Import" von Bayern ins Rheinland, stimmt aber nicht: "Ich wurde in Alfter bei Bonn geboren", erzählt er. "Mein Vater aber stammt aus Bayern, meine Mutter kommt aus Thüringen."

Früh hatte sich Ganslmeier als Kirchenmusiker engagiert, er spielt Orgel, Klavier und Geige. Beruflich wollte er zunächst eine andere Richtung einschlagen, Ganslmeier studierte Jura, machte das erste Staatsexamen. Doch er fragte sich: "Was soll der Weg in meinem Leben sein?" Und kam zur Entscheidung: "Ich will Gottes Botschaft weitertragen." Ganslmeier studierte Kirchenrecht und dann Theologie. Nach seiner Weihe war er in Monheim und Baumberg aktiv. Nun ist der Rheinländer wieder "auf der richtigen Rheinseite", wie er schmunzelnd sagt. Bei kirchlichen Veranstaltungen, Schützenfesten und anderen Gelegenheiten hat er schon viele Menschen kennengelernt. "Ich bin herzlich empfangen worden. Jede der fünf Gemeinden hat ihre eigenen Stärken." Florian Ganslmeier ist für Erstkommunion, Messdiener, Taufen und vieles mehr zuständig.

Mit fertigen Konzepten für die Zukunft komme er nicht. "Ich habe Ideen, möchte aber erst sehen, was es hier gibt und mit den Menschen sprechen." Ein Grundprinzip für ihn: "Ich möchte zu den Menschen gehen." Er werde "im Priesterhemd erkennbar unterwegs und Ansprechpartner sein - auch in der Fußgängerzone", sagt er. "Wir müssen als Gemeinde bei den Menschen sein, nicht nur als ,gute Kumpel', sondern als Christen, die Glaube und Hoffnung weitergeben." Und er betont: "Wenn Kirche auch in zehn oder 15 Jahren eine lebendige Gemeinschaft bleiben soll, müssen wir für unseren Glauben werben." Seine Überzeugung: "Wer glaubt, hat mehr vom Leben."

Ganslmeier wird nicht nur im Bereich Elsbach/Erft Ansprechpartner sein. Im Rahmen der neuen Personalplanung soll er auch als Kaplan für die Nachbar-Seelsorgebereiche Vollrather Höhe und Niedererft ernannt werden. Er weiß: "Nicht jeder im Pastoralteam kann überall sein, wir werden die Arbeitsteilung noch festlegen." In der übergreifenden Zusammenarbeit sieht er Chancen. So manches - etwa Jugendmesen - sei in größerem Rahmen besser umzusetzen, als wenn es jeder Bereich für sich allein mache.

Ein Beispiel für langjährige gelungene Kooperation im Seelsorgebereich selbst erlebte der Kaplan gestern in Noithausen. Bei der Sternwallfahrt im Rahmen der Marienoktav machten sich 350 Kinder aus den Grundschulen in Stadtmitte, Gustorf, Elsen und Noithausen unter Leitung von Gemeindereferentin Andrea Tigges auf den Weg zur Kirche Mariä Geburt.

(NGZ)
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