Grevenbroich Hydro-Mitarbeiter im Warnstreik

Grevenbroich · 580 Beschäftigte zogen gestern Morgen vor das Werkstor zur Kundgebung.

 Die Mitarbeiter von Hydro traten gestern in den Warnstreik.

Die Mitarbeiter von Hydro traten gestern in den Warnstreik.

Foto: ES

Rund 580 Mitarbeiter von Hydro Aluminium zogen gestern für etwa eindreiviertel Stunde vor das Werkstor im Industriegebiet Ost, laut Betriebsrat ruhte die Produktion während dieser Zeit im Werk. Zum Warnstreik im derzeit laufenden Tarifkonflikt aufgerufen hatte die Industriegewerkschaft (IG) Metall. Die Hydro-Mitarbeiter zogen über die B 59 und versammelten sich auf dem großen Parkplatz gegenüber zu einer Kundgebung. Neben dem Betriebsratsvorsitzendem Ernst Schumacher gehörte auch Volker Consoir, der zweite IG-Metall-Bevollmächtigte in Düsseldorf-Neuss, zu den Rednern.

Fünf Prozent fordert die Industriegewerkschaft für die Beschäftigten. "In der dritten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber 2,1 Prozent angeboten, allerdings in zwei Stufen für 24 Monate. Das ist ein unfaires Angebot", erklärte Betriebsratsvorsitzender Ernst Schumacher gegenüber unserer Zeitung. "Dem größten Teil der Unternehmen geht es gut. Und was die Beschäftigen mehr in der Tasche haben, geben sie auch mehr aus - damit tragen sie zum Wirtschaftswachstum bei", gibt Schumacher zu bedenken.

Sogar im Jahr 2009, "als es wegen der Krise vielen Unternehmen schlecht ging, haben die Arbeitgeber bessere Angebote vorgelegt", sagte der Betriebsratsvorsitzende. Sein Eindruck: "Die Arbeitgeber wollen zurzeit die Kampfstärke der Gewerkschaft testen."

Die Kollegen hätten gestern eindrucksvoll Flagge gezeigt. Sehr positiv überrascht war Schumacher, der seit 2014 an der Spitze des Hydro-Betriebsrates in Grevenbroich steht, von der großen Resonanz der Belegschaft beim Warnstreik. Insgesamt arbeiten rund 2000 Mitarbeiter im Werk, doch auf mehrere Schichten verteilt. Bereits um 4.30 Uhr wurden laut Ernst Schumacher Flugblätter verteilt, für den Warnstreik geworben. "Die Kollegen haben sehr deutlich gezeigt, dass wir zu weiteren Streiks bereit sind", so der Betriebsratsvorsitzende nach dem Warnstreik. "Wir erwarten, dass die Arbeiter ein deutlich besseres Angebot vorlegen."

Ein Lob hatte Ernst Schumacher, der selbst seit 43 Jahren dem Betrieb angehört, aber auch außerhalb des Warnstreiks für seine Kollegen: "Wir haben hier eine supermotivierte und sehr flexible Belegschaft."

(NGZ)
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