Grevenbroich Gröhe wirbt für interreligiösen Dialog

Grevenbroich · Der Bundesgesundheitsminister sprach vor 100 Gästen im Kloster Langwaden.

 Hermann mit Prior Bruno Robeck und Hans-Jürgen Petrauschke (l.), Vorsitzender des Fördervereins. NGZ-foto. LBER

Hermann mit Prior Bruno Robeck und Hans-Jürgen Petrauschke (l.), Vorsitzender des Fördervereins. NGZ-foto. LBER

Foto: Gröhe

Bei den Zisterziensern im Kloster Langwaden gehören gutes Essen und gute Worte zusammen. Dafür ist das Kloster bekannt. In den vergangenen Jahren hat sich dort auch das gemeinsame Spargelessen etabliert, bei dem stets ein Gast zu bestimmten Themen spricht. Diesmal stand Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe im Mittelpunkt der Veranstaltung und sprach über das Miteinander von Christen unterschiedlicher Konfessionen. Dazu eingeladen hatte der Förderverein "Freunde des Klosters Langwaden". Gröhe selbst ist Protestant. Sein Vortrag in dem katholischen Kloster war also ein deutliches Zeichen dafür, dass katholische und evangelische Kirche in Deutschland zusammenrücken.

In seiner Rede verdeutlichte der 56-Jährige, dass die Konfessionen in Deutschland einst strikt getrennt worden waren und dass es erbitterte Auseinandersetzungen zwischen Christen unterschiedlicher Konfessionen gegeben hatte. "Davon sind wir heute zum Glück weit entfernt", sagte Gröhe. Er erzählte von seinem politischen Alltag, in dem ihn der Glauben begleitet. Als Gesundheitsminister stehe er gleichermaßen in Kontakt mit Caritas und Diakonie, mit der Vereinigung christlicher Krankenkassen - und überhaupt basiere vieles auf der Ökumene. Er engagiert sich zudem in mehreren kirchlichen Institutionen wie etwa der Synode der Evangelischen Kirche (EKD), außerdem besucht er Katholikentage. "Meine Ehe ist auch ein erfolgreiches ökumenisches Projekt", erzählte der Vater von vier Kindern, die ihre Kommunion empfangen haben. Der Christdemokrat ergänzte: "Auch die CDU ist ein ökumenisches Projekt."

Darüber hinaus betonte der Neusser, dass die Überzeugung für ihren Glauben bei Christen heute keine Selbstverständlichkeit sei. Gröhe warb für Einheit und Glaubwürdigkeit unter Christen, für einen interreligiösen Dialog und für Respekt. Gleichwohl könne man die christliche Prägung Deutschlands nicht abstreiten. Ein Beispiel: das Berliner Stadtschloss, das derzeit rekonstruiert wird. "Es gibt Leute, die sagen, man könne Andersdenkenden das Kreuz auf der Kuppel nicht zumuten", sagte Gröhe, der den Streit als "befremdlich" bezeichnete, eben weil es sich um eine Nachbildung des Original-Schlosses handele.

(cka)
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