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Grevenbroich "Heimat-Film" findet Platz im Museum

Grevenbroich · Mit ihrem Film "1ha 43a" ist Autorin Monika Pirch auf internationalen Festivals unterwegs. Seine "Heimat" hat der Streifen jetzt im Museum gefunden. Er wird an einer neuen Medien-Station gezeigt, die der Förderverein stiftete.

 Filmemacherin Monika Pirch (r.) und Martina Flick vom Museums-Förderverein an der neuen Medien-Station, die jetzt im Themenraum "Landschafts-Bilder" in der Villa Erckens steht.

Filmemacherin Monika Pirch (r.) und Martina Flick vom Museums-Förderverein an der neuen Medien-Station, die jetzt im Themenraum "Landschafts-Bilder" in der Villa Erckens steht.

Foto: L. Berns

Ihr Film wird auf internationalen Festivals gezeigt - doch die heimliche Heimat des knapp 50 Minuten langen Streifens mit dem schlichten Titel "1ha 43a" ist Grevenbroich. "Ich bin schon lange der Meinung, dass er in das Museum der niederrheinischen Seele gehört", sagt Monika Pirch, "denn er passt zur Thematik des Hauses." Der Wunsch der Filmemacherin ist jetzt in Erfüllung gegangen: Zum zehnjährigen Bestehen des Museums-Fördervereins unter Leitung von Martina Flick stifteten die Mitglieder eine neue Attraktion für die Dauerausstellung in der Villa Erckens. Wer möchte, kann es sich nun an der neuen Medien-Station im Themensaal "Landschafts-Bilder" gemütlich machen und eine Film-Pause einlegen.

In "1ha 43a" widmet sich die Düsseldorfer Autorin ihrem titelgebenden 1,43 Hektar großen Stück Ackerland zwischen Wanlo und Wickrath, das sie 2004 erbte. Humorvoll entwickelte sie für den 2014 gedrehten Film sechs verschiedene Ideen, die sie auf ihrem Grund und Boden verwirklichen möchte - vom Immobilienhandel über Landarbeit bis Windkraft. Nichts bleibt unversucht, doch alles scheitert. Letztlich aber hat Monika Pirch dadurch gewonnen: den persönlichen Bezug zu ihrem Grund und Boden.

Die Filmstation hat der Förderverein bewusst finanziert: "Ein Museum darf nicht statisch sein, es muss sich weiterentwickeln, damit es nicht langweilig wird", schildert Martina Flick den Hintergrund der Stiftung.

In diesem Sinne haben sich die Förderer auch der Münzprägemaschine im Keller der Villa gewidmet: Sie haben den Technik-Restaurator Martin Möbius verpflichtet, der zurzeit versucht, das fast 200 Jahre alte Stück wieder in Gang zu bringen. Vor fünf Jahren, vor der Eröffnung des neuen Museums, hatte Möbius den 1817 in der Werkstatt des Grevenbroicher Erfinders Diedrich Uhlhorn entwickelten Prototypen bereits aufwendig gereinigt, jetzt arbeitet er behutsam an der Mechanik des urtümlich erscheinenden Instruments. Das Ziel des Experten: Auf der Maschine sollen künftig bei besonderen Gelegenheiten wieder Münzen in kleiner Stückzahl geprägt werden - aus weichem Material wie Aluminium oder Zinn. "Die Maschine sollte nicht unnötig strapaziert werden, denn ihr hohes Alter ist ihr durchaus anzumerken", sagt Martin Möbius. Der Förderverein hat bereits entsprechende Prägestempel in Auftrag gegeben.

Bürgermeister Klaus Krützen lobte gestern bei der Übergabe das Engagement der Museumsfreunde, die mit Aktionen wie dem Sommer-Live-Café oder der Vortragsreihe "60 Minuten Niederrhein" immer wieder Geld für die im Stadtpark gelegene Villa Erckens zusammentragen - im Schnitt etwa 1000 Euro jährlich. "Der Verein unterstützt unser Museum massiv", so der Verwaltungschef: "Vieles, was dort gezeigt wird, wäre ohne ihn nicht möglich gewesen." Klaus Krützens Signal an die Grevenbroicher: "Engagiert euch für unsere Stadt, am besten so vorbildlich wie der Museums-Förderverein."

(NGZ)
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