Grevenbroich Händler und CDU fordern freies Parken am Samstag

Grevenbroich · Innenstadt-Kunden sollen an Samstagen nicht die Parkautomaten der Stadt füttern müssen. So soll der Einzelhandel gestärkt werden.

 Setzen sich für ein freies Parken an Samstagen in der Innenstadt ein: Wolfgang Kaiser (CDU, r.) und Werbering-Chef Heiner Schnorrenberg.

Setzen sich für ein freies Parken an Samstagen in der Innenstadt ein: Wolfgang Kaiser (CDU, r.) und Werbering-Chef Heiner Schnorrenberg.

Foto: woi

Vor vier Jahren endete die Parkidylle an Wochenenden. Bis Ende 2013 brauchten Innenstadt-Besucher die städtischen Parkautomaten beim Samstagseinkauf nicht zu füttern. Dann erhöhte die Stadt zwecks Haushaltssanierung die Parkgebühr - und führte zudem die Gebührenpflicht auch samstags (von 8 bis 18 Uhr) ein. Wenn es nach dem Werbering und der CDU geht, soll es damit bald vorbei sein: "Wir werden den Antrag stellen, dass künftig samstags im Innenstadtbereich an Automaten der Stadt gebührenfrei geparkt werden kann", erklärt Fraktionschef Wolfgang Kaiser. Das gleiche solle auf dem Parkplatz der Stadtentwicklungsgesellschaft am Ostwall gelten.

"Wir erhoffen uns davon, dass dadurch die Innenstadt wieder etwas mehr belebt wird", erläutert der CDU-Politiker. "Nach der Einführung der Samstag-Parkgebühr spüren wir, dass weniger Menschen in die Innenstadt kommen", sagt Heiner Schnorrenberg, Vorsitzender des Werberings Grevenbroich. Dabei sei der Samstag "der klassische Familien-Einkauftag und für viele Geschäfte der umsatzstärkste in der Woche. Wenn dann die Frequenz sinkt, spüren das die Geschäftsleute empfindlicher als sonst in der Woche", sagt Schnorrenberg. Bei freiem Parken an Samstagen würde die Stadt weniger Gebühren einnehmen, aber "das nehmen wir in Kauf, wenn dadurch der Innenstadt-Handel gestärkt wird", sagt Wolfgang Kaiser, der sich einen weiteren Effekt erhofft. "Kommen an diesem Tag mehr Besucher, kauft der eine oder andere vielleicht auch an anderen Tagen hier wieder öfter ein."

Heiner Schnorrenberg hat bereits erste Gespräche mit der Stadt geführt - und hofft, dass im Rahmen des künftigen Parkraumkonzepts die Samstagsregelung wieder revidiert wird. Im September hatte die Verwaltung einen ersten Entwurf fürs Parkkonzept vorgelegt. Danach sollen sowohl auf dem Platz der Republik als auch im Bahnhof-Parkhaus und auf dem Wevelinghovener Marktplatz künftig Parkgebühren fällig werden. Der Vorschlag stieß bei Politikern und Händlern auf Protest. "Die CDU sieht die Vorschläge für Wevelinghoven sehr kritisch", sagt Kaiser. Entschieden ist noch nichts, das Konzept soll bald beraten werden.

Werberingvorsitzender Schnorrenberg hat bereits mehrere Wünsche. "Einkaufskunden müssen auf den Platz der Republik weiter kostenfrei parken können", betont er. "Diese Möglichkeit ist ein Standortvorteil gegenüber anderen Städten." Kein Problem habe er mit einer "Parkraumbewirtschaftung, die abgestufte Gebühren je nach Entfernung von der City festlegt". Allerdings sei bei der Höhe der Gebühr "eine gewisse Grenze erreicht. Wir müssen aufpassen, dass durch eine Anhebung nicht ein größerer Schaden für den Innenstadthandel entsteht." Eine Stunde kostet 1,20 Euro gegenüber 60 Cent bis 2013.

Insgesamt beobachtet Schnorrenberg, "dass wir ein ordentliches Parkangebot haben, das viele Kunden aber nicht so wahrnehmen." So seien etwas entferntere Stellplätze etwa hinter dem Alten Schloss weniger im Blickfeld. "Wir brauchen ein Parkleitsystem mit Hinweisschildern wie in Heinsberg."

(NGZ)
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