Grevenbroich Händler bei Öffnungszeiten uneinig

Grevenbroich · Der Werbering stimmt am Dienstagabend über die Ergebnisse einer Befragung unter allen Händlern in der Fußgängerzone ab. Ob es zu einer Einigung kommt, bleibt fraglich, denn die Meinungen der Geschäftsleute gehen auseinander.

 Die Fußgängerzone bietet, vor allem bei Sonnenschein, alle Möglichkeiten. Wären da nicht die uneinheitlichen Öffnungszeiten der Geschäfte, gegen die jetzt etwas getan werden soll.

Die Fußgängerzone bietet, vor allem bei Sonnenschein, alle Möglichkeiten. Wären da nicht die uneinheitlichen Öffnungszeiten der Geschäfte, gegen die jetzt etwas getan werden soll.

Foto: Gundhild Tillmanns

Ohne einheitliche Kernöffnungszeiten wird es in der Grevenbroicher Fußgängerzone keine Standtortattraktivität geben: So bilanziert Citymanager Wolfgang Haensch die Ergebnisse einer Befragung und Untersuchung der CIMA GmbH bei allen Geschäftsleuten in der Kölner Straße, Breite Straße und in Teilen der Bahnstraße. Mit dem Ergebnis und einer klaren Empfehlung wird Haensch auch am Dienstagabend vor den Werbering Grevenbroich treten: "Wir empfehlen einheitliche Kernöffnungszeiten montags bis freitags von 9.30 bis 18.30 sowie samstags bis 16 Uhr", sagt Haensch. Zudem müsse es für eine Stadt wie Grevenbroich selbstverständlich sein, dass alle Geschäfte in der Innenstadt über Mittag offen hielten, was allerdings bei den meisten bereits der Fall sei.

Bei der Erhebung der CIMA sind laut Haensch die Bäckereigeschäfte, die größtenteils schon sehr früh morgens öffnen, außer Betracht gelassen worden. Ansonsten seien aber alle Einzelhandelsbetriebe in der Innenstadt befragt worden. Bei etlichen gehe es nur um eine halbe Stunde, die sie derzeit (noch) von den empfohlenen Zeiten abwichen. Ganz wichtig sei aber eine längere Testphase von etwa einem Jahr, falls sich der Werbering am Dienstagabend zu den empfohlenen Kernöffnungszeiten entschließen sollte, sagte Haensch.

Das leidige Thema "uneinheitliche Öffnungszeiten" ärgert viele Grevenbroicher Bürger und Besucher, wie wir berichteten, auch bei den Geldinstituten. Doch da kapituliert Wolfgang Haensch: "Die bekommen wir nur schlecht mit ins Boot", bedauert er. Die Banken verwiesen auf ihre 30 Jahre alten Traditionen und seien in dieser Hinsicht "leider sehr eingefleischt", bedauert der Citymanager.

Ähnlich differenziert wird das Thema unter den Händlern an der Kölner Straße und Breite Straße diskutiert, wie eine Umfrage unserer Redaktion ergab (siehe unten). Viele verstehen den Sinn hinter der Idee, einheitliche Öffnungszeiten anzubieten, versprechen sich aber keinen größeren Nutzen davon. "Man muss auch ein bisschen auf die jeweilige Branche schauen und ob es zu bestimmten Zeiten überhaupt Bedarf für die Kundschaft an längeren Öffnungszeiten gibt", sagt Rüdiger Lohmann vom gleichnamigen Hörzentrum auf der Breite Straße. "Meine Kunden sind hauptsächlich 65 Jahre und älter, die kommen eher morgens. Daher sollte man sich von starren, einheitlichen Zeiten eher lösen."

Eine andere Meinung vertritt Brunhilde Gold vom Bekleidungsgeschäft "P1 by spy" an der Kölner Straße. "Für die Kunden wäre es hilfreich zu wissen, wann die Geschäfte geöffnet haben und sie kommen können. Damit bleibt die Stadt attraktiv. Natürlich ist morgens und abends nicht so viel los, aber man muss ja irgendwo ansetzen", sagt sie. Auch für viele andere Händler würde eine Anpassung ihrer Öffnungszeiten derweil kein Problem darstellen, weil sie derzeit sowie bereits morgens früher und abends länger geöffnet haben, als es der Vorschlag der CIMA vorsieht. Josef Krautkrämer vom Herrenausstatter "Schlangen" gefällt die Idee daher ebenfalls, er sieht aber eine andere Hürde. "Generell könnten wir uns der Mehrheit anschließen, aber ich sehe leider keine Chance auf eine Einigung."

(NGZ)
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